Rechnen und Lesen sind wie Zwillinge
Die Fähigkeiten des Lesens und Rechnens beruhen offenbar zu einem grossen Teil auf gemeinsamen genetischen Grundlagen. Vermutlich tragen etwa die Hälfte der Gene, die das Lesevermögen beeinflussen, auch zur Mathematikleistung bei. Einzelne Genvarianten, die sich stark auf die Fähigkeiten auswirken, fanden die Forscher um Oliver Davis aber nicht, berichten sie im Fachblatt «Nature Communications». Sie haben das Lese- und Rechenvermögen separat bei fast 3000 ein- oder zweieiigen Zwillingen im Alter von zwölf Jahren erfasst. Die Resultate glichen sie mit rund 1,6 Millionen Genmarkern ab. Die stärksten Hinweise auf einen Zusammenhang prüften sie erneut an 2100 Menschen. Anhand der Unterschiede von ein- und zweieiigen Zwillingen kalkulierten sie den Beitrag genetischer Komponenten. Demnach liegt die Vererbbarkeit der Leseschwäche bei etwa 66 Prozent, bei Rechenschwäche bei 51 Prozent.
Ricotimi - 18. Jul, 10:17