Haustiere sind durch die Domestikation nicht nur zahm geworden, sondern zeigen unabhängig von der Art auch körperliche Gemeinsamkeiten: eine veränderte Fellfarbe, eine kürzere Schnauze und oft auch kleinere und schlaffe Ohren. Um zu erklären, warum diese Merkmale gekoppelt sind, hat ein internationales Forscherteam eine neue Hypothese aufgestellt. Demnach erfolgte bei der Züchtung auf Zahmheit eine Auslese von Tieren mit einem genetischen Defekt, der die Funktion spezieller Stammzellen während der Embryonalentwicklung beeinträchtigt. Diese Zellen sind auch Vorläufer der Nebennieren, deren Hormone Aggressionsverhalten und Stressreaktionen steuern. Sie sind aber auch an der Entwicklung unterschiedlicher Gewebearten in verschiedenen Körperregionen beteiligt. Mit moderner Genanalyse sei es nun möglich, diese Hypothese experimentell zu prüfen, schreiben die Biologen im Fachblatt «Genetics».
Nach rund 30 gerissenen Schafen innerhalb eines Monates im Wallis gerät ein Wolf ins Visier der Behörden, die sich nun mit einem allfälligen Abschuss beschäftigen müssen. Die Interkantonale Kommission (IKK) soll diese Frage bald beraten. Gegen einen möglichen Abschuss regt sich bereits Widerstand. Die gerissenen Nutztiere würden den Abschuss des Beutegreifers möglich machen, wenn Herden im fraglichen Gebiet geschützt oder aber als unschützbar eingestuft worden wären, hielt die Gruppe Wolf Schweiz in einer Mitteilung fest. Beides sei nicht der Fall. Dem widersprechen Züchter aus der Region. «Dieser Wolf riss in weniger als einem Monat 32 Tiere», sagt Daniel Steiner vom Oberwalliser Schwarznasenschafzuchtsverband. Zum letzten Angriff sei es oberhalb von Bürchen gekommen. Dort im Turtmanntal seien die Alpen wegen der Landschaft klar nicht schützbar, erklärt Steiner.