Für die Bernhardiner, die in Zermatt mit Touristen für Fotos posieren mussten, ist dieses Hundeleben vorbei: Auf den bisherigen Standplätzen auf Gornergrat und Sunnegga werden in Zukunft keine Bernhardiner für Fotoshootings mit Touristen mehr anzutreffen sein, sagte Zermatts Gemeindepräsident Christoph Bürgin. Wir konnten die beiden Anbieter in Gesprächen davon überzeugen, dass die Weiterführung des Angebots keine gute Lösung ist.
Tierschützer hatten im März Strafanzeige gegen die verantwortlichen Tierhalter eingereicht: Die Hunde führten ein armseliges Leben, abgeschottet und mit zu wenig Bewegung.
Spätestens im kommenden Winter sollen im Berggebiet keine Hunde mehr «arbeiten». Bis dahin könne es gemäss Bürgin allerdings sein, dass aufgrund von längerfristigen Verträgen mit vornehmlich japanischen Tour-Operators vereinzelt noch Bernhardiner für das ultimative Fotosouvenir eingesetzt würden.
Damit Touristen trotzdem nicht auf Schweizer Symbolik verzichten müssten, überlege man sich bereits Ersatzangebote. Laut Bürgin könnte zum Beispiel ein Alphornbläser in die Bresche springen. Der muss sich für den Jöö-Effekt aber anstrengen.
In Hochgebirgen wie den Alpen, den Rocky Mountains und dem Himalaya schreitet der Klimawandel schneller voran als in Tiefländern. Hinweise dafür fand eine internationale Forschergruppe mit Schweizer Beteiligung. Die Forscher warnen, dass Probleme wie Wassermangel schneller eintreten könnten als erwartet.
Gängige Klimamodelle würden die regionalen Besonderheiten insbesondere der Gebirge nicht genügend berücksichtigen, schreiben die Autoren der Studie in der aktuellen Ausgabe des «Nature Climate Change».
Die Hochgebirge sind die Hauptwasserquelle für eine grosse Zahl von Menschen in niederen Lagen. Die Erwärmung kann die Gletscherschmelze und Vegetationsveränderungen beschleunigen. Ein Beispiel: Freiburger Forscher stellten unlängst fest, dass mehr als ein Viertel des Rhone-Wassers, das im August ins Mittelmeer fliesst, Gletscher-Schmelzwasser ist.