Zu guter Letzt ist jetzt in Grossbritannien eine Frage beantwortet worden, die Kinder auf der Insel zur Weihnachtszeit immer neu beschäftigt und oft nachts wach gehalten hat. Warum, wollten die Kleinen von ihren Eltern wissen, sei es denn nicht möglich, den Weihnachtsmann einmal zu hören und zu sehen, wenn er mit seinem Schlitten, den Rentieren und dem berühmten dröhnenden «Ho-ho-ho» durch die Dezember-Lüfte gebraust komme, um in der Nacht zum 25. in der guten Stube die Geschenke abzulegen?
Dafür, meint nun Dr. Katy Sheen, eine junge Geophysik-Dozentin der englischen Universität Exeter, gebe es einen triftigen Grund – nämlich die unerhörte Geschwindigkeit des alten Knaben. Immerhin feiern, nach Sheens Berechnungen, an die 700 Millionen Kinder in aller Welt das Weihnachtsfest.
Um all diese Kinder in der einen Nacht zu besuchen, kalkuliert die Physikerin, müsse sich Santa Claus mit einem Tempo von 10 Millionen km/h bewegen. Und genau deshalb bekomme man «Santi» nie zu Gesicht. Einsteins Relativitätstheorie zufolge schrumpfe ja jemand, der mit enormer Geschwindigkeit herumsause, beträchtlich. Und bei einer Geschwindigkeit wie der des Weihnachtsmanns führe extreme Schrumpfung praktisch zur Unsichtbarkeit.
Das Schrumpfen, meint Katy Sheen, erkläre auch, warum der wohlbeleibte Geschenkebringer derart problemlos überall durch die Kamine rutschen könne: «Er muss nur aufpassen, dass er nicht auf halbem Weg im Kamin eine Pause einlegt und ein Mince Pie zu futtern beginnt – sonst bläht ihn das womöglich wieder zu voller Grösse auf.»
TagesAnzeiger/Zürich