Die Erde hat sich in den letzten hundert Jahren um 1 Grad erwärmt. Im Pariser Klimaabkommen ist festgeschrieben, dass die Vertragsstaaten alles unternehmen sollen, um eine durchschnittliche globale Erwärmung um 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu verhindern; maximal darf sich die Erde gemäss Klimavertrag um nicht mehr als 2 Grad aufheizen.
Wissenschaftler der ETH Zürich und des deutschen Potsdam Instituts für Klimafolgen haben nun untersucht, ob ein Schritt von einem halben Grad – eine Temperaturveränderung, die wir am Körper nicht einmal spüren – bereits einen Effekt auf das globale Klimasystem hat. Dazu verwendeten sie Messdaten der letzten Jahrzehnte, in denen es um 0,5 Grad wärmer geworden ist. Die Ergebnisse, die eben im Journal «Nature Climate Change» veröffentlich wurden, zeigen: Auch eine kleine Erwärmung hat grossen Einfluss auf extreme Hitze und Niederschlagsereignisse. Die Temperatur des heissesten Tages eines Jahres zum Beispiel stieg vielerorts um durchschnittlich 1 Grad. Der kälteste Tag wurde milder, um 2,5 Grad. Und längere Hitzeperioden von mindestens fünf Tagen verlängerten sich im Mittel um sechs Tage. Weiter...