Mit den Waffen einer Pflanze gegen Raupen
Pflanzendornen und -stacheln spiessen Raupen zwar selten auf, stellen jedoch Hindernisse dar, um die sie sich herumschlängeln müssen. Das kostet sie Zeit und führt mitunter zum Abstürzen der Tiere, wenn sie versuchen, sich als Abkürzung von Blatt zu Blatt zu hangeln. Laut einer neuen Studie von ETH-Biologen um Mark Meschern nützten diese Waffen den Pflanzen tatsächlich. Diese haben so nämlich mehr Zeit zum Wachsen, und Vögel hätten mehr Gelegenheit, die Raupen zu entdecken und zu fressen. Bekannt war bereits, dass Stacheln und Dornen pflanzenfressende Säugetiere abhalten, eine Pflanze kahl zu fressen. Über die Wirkung auf Insekten habe es bisher wenig Untersuchungen gegeben, schreiben die Forscher. Die Studie zeigt nun jedoch, dass Pflanzen ihre piksigen Anhängsel sogar gezielt nutzen, um Raupenfrass vorzubeugen. So entdeckten die Forscher, dass eine Versuchspflanze mehr Stacheln bildete, nachdem Raupen an ihren Blättern gefressen hatten. Bei der Züchtung auf Stacheln und Dornen zu achten, könne deshalb die Eigenabwehr von Nutzpflanzen stärken auf eine Art, die auch für Konsumenten unbedenklich sei.
Ricotimi - 18. Jul, 09:07