Bakterien sind winzig, trotzdem können sie die Wasserschichten in Seen durchmischen. Das bewiesen Wissenschaftler der Forschungsanstalt Eawag erstmals in freier Natur nach Beobachtungen im Tessiner Cadagno-See.
Das Wasser in Seen ist geschichtet, zum Beispiel durch unterschiedliche Temperatur oder Salzgehalt. Dass winzige Mikroorganismen dazu in der Lage sein sollen, diese Schichten zu durchmischen, hielt man anhand bisheriger Studien für unwahrscheinlich. Und doch ist es so, wie Forschende der Eawag nun im Fachblatt "Geophysical Research Letters" nachweisen.
Die Mikroorganismen bewegen das Wasser allerdings nicht direkt durch ihr Schwimmen, sondern indirekt, wie die Forschungsanstalt am Donnerstag mitteilte. Kommen lokal sehr viele Mikroorganismen vor, erhöhen sie die Dichte des Wassers und bringt es dazu, mitsamt den Kleinstlebewesen abzusinken.
Damit werden auch Schichten mit unterschiedlicher Temperatur und Konzentration im Wasser gelöster Stoffe durchmischt, was Fachleute als "Biokonvektion" bezeichnen. Um diesen Vorgang in Gang zu halten müssen die Organismen zudem aktiv nach oben schwimmen.