Die Bauern der Region um das Tiger-Reservat Pilibhit im Bundesstaat Uttar Pradesh trauten sich nur noch mit Stöcken bewaffnet und in grösseren Gruppen auf ihre Felder, berichtete die Zeitung "Times of India" am Sonntag. Kinder würden von Verwandten zur Schule begleitet oder blieben zuhause.
Ein Tiger, der sechs Menschen getötet und teilweise auch gefressen haben soll, wurde nach Angaben der Behörden inzwischen betäubt und in einen Zoo gebracht. Kurz darauf sei eine Frau von einem anderen Tiger angegriffen und getötet worden. Sie habe allerdings eine festgelegte Grenze überschritten und sei bis zu 300 Meter in das Reservat hineingelaufen, um Brennholz zu suchen.
Der Tiger habe sich keinem Dorf genähert, betonten die Behörden, darum solle er auch nicht gejagt werden. Die Bewohner der Region warfen der Verwaltung vor, sich nicht ausreichend um ihre Sicherheit zu kümmern. In Indien leben Schätzungen zufolge bis zu 2200 Tiger in freier Wildnis, zu Attacken auf Menschen kommt es vor allem dann, wenn diese in das Revier der Tiere eindringen.
Rund 40 Prozent von 10'000 der im Westen des Landes noch lebenden Saigas sind diesen Winter bereits verendet. Tausende mehr könnten dem Virus in den nächsten Wochen noch zum Opfer fallen. Es ist der erste bekannte Ausbruch der sogenannten Pest der kleinen Wiederkäuer (Pseudorinderpest, PPR) unter den Antilopen.
Bis zu 90 Prozent der infizierten Tiere sterben an der Krankheit, die eng verwandt mit der Rinderpest ist. "Die hohe Sterblichkeit deutet darauf hin, dass die Saigas sehr empfindlich auf die Krankheit reagieren", berichtet Amanda Fine, Tierärztin der Wildlife Conservation Society.
Die Infektion löst eine virale Lungenentzündung aus. Ausser den Atemwegen sei der Magen-Darm-Trakt betroffen. Die Tiere sterben wenige Tage nach den ersten klinischen Zeichen durch Dehydrierung und Schwäche durch die Krankheit."
Den Forschern zufolge könnte das Kopf-Einziehen somit vorderhand ein positiver Nebeneffekt gewesen sein. Zu diesem Schluss kommen Jérémy Anquetin vom Jurassica Museum in Pruntrut und seine Kollegen aus Thailand und Frankreich nach Untersuchung eines Schildkrötenfossils.
Heutige Schildkröten lassen sich in zwei Gruppen einteilen, die Halswender- und die Halsberger-Schildkröten. Erstere wenden den Hals beim Einziehen seitwärts und legen ihn seitlich unter den Panzer, letztere können den Hals gerade zurückziehen. Bisher ging man davon aus, dass sich die Fähigkeit zum Kopf-Einziehen bei beiden Gruppen in erster Linie als Schutzmechanismus entwickelte.
Dass das zumindest bei den Halsberger-Schildkröten nicht unbedingt der Fall war, entdeckten die Forscher
anhand der Halswirbel eines Fossils aus dem späten Jura, also von vor rund 150 Millionen Jahren. Dabei handelte es sich um Platychelys oberndorferi, die als eine der ursprünglichsten Halswender-Schildkröten gilt und während des späten Jura im Gebiet der heutigen Schweiz und Deutschlands vorkam.
Wie die Wissenschaftler berichten, konnte Platychelys ihren Hals aber offenbar vertikal knicken, ähnlich wie die Halsberger-Schildkröten, die sich in der Schildkröten-Evolution aber erst viel später entwickelten.
Durch diesen Mechanismus konnte Platychelys ihren Kopf teilweise in den Panzer zurückziehen, schreiben die Forscher im "Scientific Reports".
In Elternzeit zu gehen, wenn man ein Kind bekommen hat, ist nichts Ungewöhnliches. Diese Elternzeit zu nehmen, wenn man sich einen Hund zugelegt hat, ist dafür umso ungewöhnlicher. Noch kurioser wird es allerdings, wenn man erfährt, dass eine Brauereifirma genau das anbietet. Und sogar gegen Bezahlung. Weiter ...
Der Zoo Zürich muss vom ältesten Säugetier Abschied nehmen: Sumatra-Orang-Utan-Weibchen Lea ist kurz vor ihrem 50. Geburtstag eingeschläfert worden. Ihr Lieblingsplatz dicht an der Fensterscheibe ist nun verwaist.Leas Gesundheitszustand habe sich in den letzten Tagen rapide verschlechtert, teilte der Zoo am Donnerstag mit. Deshalb habe man sich entschieden, sie von ihrem Leiden zu erlösen.
Dicht bei der Scheibe sitzend empfing Lea über Jahrzehnte die Besucher im Menschenaffenhaus. Interessiert habe sie den Blick der Leute erwidert, die aus ungewohnter Nähe in das ruhige Antlitz eines ihrer nächsten Verwandten schauen konnten.
Gemäss Mitteilung hatte Lea in den 1980er- und 1990er-Jahren ihren eigenen Freundeskreis, der sie regelmässig besuchte und keinen ihrer Geburtstage verpasste. Mitglieder dieses Kreises brachten ihr Zeitschriften mit und zeigten sie ihr durch die Scheibe hindurch.
Erhielt sie später zur Beschäftigung selber Zeitschriften, so breitete sie diese geschickt aus und blätterte die Seiten um. Sie betrachtete die Seiten aufmerksam - "auch wenn sie die Zeitschrift verkehrt herum hielt oder sich der Inhalt um Motorradzubehör drehte".
Wegen zunehmender sozialer Spannungen in der Orang-Utan-Gruppe bezogen die beiden Weibchen Lea und Oceh vor gut drei Jahren einen Teil der ehemaligen Schimpansen-Anlage im alten Gebäudeteil des Menschenaffenhauses.
Hier habe Lea "ohne jegliche Hektik" ihren Lebensabend verbracht - mit einem Schlafplatz direkt an der Scheibe. Dieser bot einen guten Überblick über das Geschehen im Besucherraum.
Lea kam im August 1967 in der Wilhelma Stuttgart zur Welt. 1974 zog sie nach Zürich. Hier gebar sie vier Junge. Ein fünftes Jungtier starb kurz nach der Geburt. Drei Enkelkinder und ein Urenkel leben heute in Deutschland, Belgien und Grossbritannien.
(sda)
In New York ist eine Person an Leptospirose gestorben, zwei weitere sind daran erkrankt. Die Gesundheitsbehörden gehen der Verbreitung einer durch Ratten übertragenen Krankheit nach. In der Bronx sei eine Person an Leptospirose gestorben, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. In dem selben Häuserblock seien zwei weitere Menschen in den vergangenen beiden Monaten erkrankt. Die Zahl der Fälle entspreche dem üblichen Vorkommen von drei Fällen im gesamten Jahr, doch seien erstmals drei Fälle in einem sehr kleinen Umkreis aufgetreten.
Leptospirose ist eine seltene Infektionskrankheit, die zunächst ähnlich wie eine Grippe verläuft, im weiteren Verlauf aber die Leber schädigen kann. Sie wird meist durch Rattenurin oder offene Wunden übertragen. Ein Ansteckung von Mensch zu Mensch ist sehr selten. Die Erkrankung könne sehr ernst sein, sei aber mit Antibiotika gut zu behandeln, erklärten die Behörden. Zusätzlich gehen sie gegen die Ratten in dem betroffenen Viertel vor und informieren die Bevölkerung über die Krankheit.
Der Biologe Alan Jamieson von der englischen Newcastle University schickte autonome Tauchapparate hinab in den 11'033 Meter tiefen Marianengraben und den 10'047 Meter tiefen Kermadecgraben im Pazifik. Die Apparate fingen Flohkrebse ein, die Jamieson mit seinen Kollegen später im Labor genauer untersuchte. Dabei entdeckten die Forscher grosse Mengen zweier giftiger organischer Verbindungen: PCB (polychlorierte Biphenyle) und PDBE (polybromierte Diphenylether).
Die Konzentration des Schadstoffs PCB im Gewebe einiger Marianengrabenbewohner war fünfzigmal so hoch wie in Krabben, die in dem stark belasteten chinesischen Fluss Liao He leben, schreiben die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe des Nature Ecology & Evolution. Der Fund dieser gefährlichen Industriechemikalien in einem bislang als unberührt geltenden Lebensraum macht deutlich, wie schwerwiegend das Problem mit diesen Stoffen ist.
Einen eher ungewöhnlichen Anruf erhielt die Polizei in Lörrach in der Nacht zwischen Samstag und Sonntag: Eine Frau wurde von ihrer Katze auf ihren Balkon gesperrt, die Katze war offenbar von innen gegen die Türfalle gesprungen, worauf sich die Türe schloss. Die Besitzerin wusste keinen Ausweg mehr, da sich ihre Wohnung im dritten Stock befand und rief die Polizei. Wohl wegen dieser späten Stunde konnte kein Schlüsseldienst erreicht werden und auch die Feuerwehr sollte aus Kostengründen nicht angerufen werden.
Schlussendlich fanden die Beamten eine andere Lösung, wie die Polizei mitteilt. Sie warfen der frierenden Frau einen Einsatzschlagstock zu, mit dem sie die Tür dann gewaltsam öffnen konnte. Bei diesem aussergewöhnlichen Einsatz kam laut Polizei zum Glück niemand zu Schaden. Gegen die Katze laufen offenbar keine Ermittlungen, jedoch wird sie sich von ihrer Besitzerin wohl noch einiges anhören müssen, wie auch die Polizei vermutet.
Aus Sorge vor "Fäulnisbomben" sind die Kadaver von etwa 350 in Neuseeland gestrandeten Grindwalen von der Küste weggebracht worden. Die toten Tiere wurden mit Baggern in ein abgesperrtes Dünengebiet transportiert, wo sie nun in den Dünen verwesen sollen. Die Naturschutzbehörde DOC begründete dies am Dienstag damit, dass die Kadaver aufquellen und durch Fäulnisgase sogar explodieren könnten. Dies könne auch für Menschen zur Gefahr werden.
DOC-Sprecher Mike Ogle sagte, die toten Wale seien "einfach eklig". "Diese Dinger explodieren aus dem Magen heraus. Es ist nicht wirklich nett, wenn man eine solche Bombe aus Innereien ins Gesicht bekommt." Sicherheitshalber schnitten Helfer auch tiefe Löcher in die Kadaver, damit das Gas entweichen kann. Es wird Monate dauern, bis die riesigen Tiere - manche bis zu acht Meter lang - schliesslich zu Skeletten geworden sind.
Der Strand von Farewell Spit, wo seit Freitag vergangener Woche insgesamt etwa 650 Wale gestrandet waren, ist mittlerweile für Besucher gesperrt. Mehr als die Hälfte der Tiere konnten nicht gerettet werden. Mehreren hundert freiwilligen Helfern gelang es aber, etwa 280 Wale zurück ins offene Meer zu treiben. Was genau das Massensterben verursacht hat, ist weiterhin unklar.
Forscher der norwegischen Universität Bergen haben 30 Plasticsäcke und jede Menge Mikroplastic im Magen eines Wales gefunden. Das Tier musste am Wochenende auf der Insel Sotra westlich von Bergen getötet werden, weil es immer wieder in Richtung Land geschwommen war.
Da ein Cuvier-Schnabelwal in nördlichen Gewässern eigentlich nicht vorkommt, sollte der über zwei Tonnen schwere Kadaver für das Naturhistorische Museum in Bergen aufbereitet werden. Bei der Obduktion in der marinebiologischen Station der Universität machten die Forscher aber eine gruselige Entdeckung: Im Magen des Wales befanden sich grosse Mengen Plasticmüll.
«Der Magensack war voll mit Plasticsäcken und Verpackungen mit dänischer und englischer Aufschrift», sagte der Zoologe Terje Lislevand . Die Speckschicht des Wales sei sehr dünn und sein Darmsystem fast völlig leer gewesen. Das sei ein Zeichen dafür, dass der Meeressäuger abgemagert war. Das Plastik hatte vermutlich einen Pfropfen im Magen gebildet. Der Zoologe nimmt an, dass der Wal ziemlich gelitten hat und deshalb flache Gewässer aufsuchte.
NZZ/Zürich