Schadstoffe in der Luft beeinträchtigen das Gehirn
Luftverschmutzung führt direkt zu einem Abbau kognitiver Fähigkeiten. Dies geschieht gemäss einer neuen Studie unabhängig von einer beeinträchtigten Lungenfunktion, die ebenfalls kognitive Schwierigkeiten verursachen kann. Damit widerlegen die deutschen und schweizerischen Forscher die bisherige Hypothese, dass Luftverschmutzung zuerst die Lungenfunktion beeinträchtigt, was dann zum kognitiven Abbau führt. Ihre Resultate präsentierten die Wissenschaftler am Jahrestreffen der American Thoracic Society in Denver. Für ihre Untersuchung wertete das Team Daten von über 800 älteren Frauen aus, die an einer gross angelegten Studie zum Einfluss der Luftverschmutzung auf die Gesundheit (Salia) teilnahmen. Dabei fand sich kein Zusammenhang zwischen Luftschadstoffen wie Feinstaub oder Stickstoffdioxid, die bekanntlich die Lungenfunktion schädigen, und dem Abschneiden bei den kognitiven Tests. Daraus schliessen die Forschenden, dass ein anderer Mechanismus für den erwiesenen Einfluss von Luftverschmutzung auf die Kognition verantwortlich sein muss. So könnten Feinstaub und andere Schadstoffe über den Geruchssinn ins zentrale Nervensystem gelangen und den kognitiven Abbau verursachen.
TagesAnzeiger/Zürich
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Ricotimi - 19. Mai, 10:00