Rund eine Million Bewohner der ostchinesischen Stadt Yancheng sind seit Freitag ohne Trinkwasser, nachdem eine Chemiefabrik giftiges Phenol in einen Fluss abgelassen hatte.
Wegen der massiven Umweltverschmutzung im Fluss Manshe seien zwei der drei Wasserwerke der 1,5 Millionen Einwohner zählenden Stadt in der Provinz Jiangsu seit Freitag nicht mehr in Betrieb, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag.
Das privat betriebene Chemiewerk Biaoxin sei geschlossen, dessen Besitzer seien in Gewahrsam genommen worden. Die Vergiftung war Freitagmorgen durch den Gestank des Wassers in den Aufbereitungsanlagen Chengxi und Yuehe entdeckt worden. Die Wasserversorgung wurde unterbrochen, so dass die meisten Bewohner und die Industrieproduktion in der Stadt betroffen waren. Die Menschen versuchten, sich mit Mineralwasser einzudecken. Einige Geschäfte schlügen Profit aus dem Ansturm und hätten den Preis für Wasserflaschen auf über das Zehnfache erhöht, berichtete die Tageszeitung «China Daily».