Der weisse Bergarbeiter Dock Boggs sang zum monotonen Plinkern des Banjos – eines Instruments, das afrikanische Sklaven nach Amerika gebracht hatten – seine unheimlich verrätselten Balladen: «Time and mercy is out of reach», drohte er, «I’ ll fix your feet ’til you can’ t walk / I’ ll lock your jaw ’til you can’ t talk.»
Am Samstag erklärte Umweltminister Greg Hunt, Schlamm und Meeresboden aus der Erweiterung von Häfen sollen künftig nicht mehr im Grossen Barrier-Riff entsorgt werden dürfen. Experten warnen seit Jahren, die Praxis gefährde die Flora und Fauna des mit 2500 Kilometer Länge vor der Küste von Queensland gelegenen grössten Korallengebildes der Welt.
2013 hatte Hunt einem Plan des indischen Kohlegiganten Adani zugestimmt, drei Millionen Tonnen Schlamm aus der Erweiterung des Kohleverladehafens Abbot Point im Riff zu «entsorgen». Nach internationalen Protesten prüft er nun die Endlagerung in einem als gefährdet eingestuften Feuchtgebiet. Wegen Umweltbedenken hatten sich verschiedene internationale Finanzhäuser geweigert, das Projekt zu finanzieren, unter ihnen die Deutsche Bank.
Was Klimaschützer seit Jahren vehement fordern, macht der Crash des Ölpreises auf einmal möglich. Umweltschädliche Förderprojekte in Nordamerika stehen vor dem Aus. Der bislang letzte Schlag für die Ölkonzerne in Nordamerika kam von ungewohnter Seite. Prinz Alwaleed bin Talal, ein Neffe des verstorbenen saudischen Königs Abdullah, widersprach letzte Woche der Branche, wonach ein Fass Rohöl mittelfristig wieder 100 Dollar kosten könnte. Dies aber ist der Preis, der für zahlreiche riskante und oft umweltschädliche Projekte nötig ist, um sie profitabel zu machen. Als Erstes hat Kanada auf die gedrückten Prognosen reagiert. Die zwei grossen Energiekonzerne des Landes stoppten mehrere Ölsandprojekte; und die norwegische Statoil zieht sich sogar völlig aus dem klimabelastenden Abbau in Kanada zurück.