Gleicher Lohn für gleiche Leistung – diesen Gerechtigkeitsgrundsatz haben auch manche Tiere verinnerlicht. Wird zum Beispiel ein Kapuzineraffe üppiger für eine Aufgabe belohnt als sein Artgenosse, verschmäht der Benachteiligte seinen Leckerbissen. Wer im Internet nach «Affe» und «Weintraube» googelt, findet schnell Videos, die das eindrucksvoll zeigen.
Bislang wurde dieses Verhalten so interpretiert, dass der schlechter entlohnte Affe wegen des Vergleichs mit seinem Artgenossen frustriert ist, frei nach dem Motto: «Ich lasse mich doch nicht mit einem schnöden Stück Gurke abspeisen, wenn der da drüben eine süsse Traube bekommt!» Nun stellen jedoch Primatologen um Jan Engelmann und Jeremy Clift vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig diese bislang weithin akzeptierte Interpretation infrage. Weiter...