Die Förster in vielen Revieren Brandenburgs sind besorgt: Millionen von Nonnen- und Kiefernspinnerraupen fressen derzeit die Nadeln ab und machen die Kiefern zu kahlen, bald absterbenden Stämmen. Insgesamt sind im Land rund 100000 Hektar betroffen, rund ein Zehntel des gesamten Waldes. Schwerpunkte liegen südlich Berlins, in der Lausitz, im Elbe-Elster-Land sowie in der Schorfheide nördlich von Groß Schönebeck. Auch in den angrenzenden polnischen Grenzgebieten sowie in Sachsen und Sachsen-Anhalt machen sich die Schädlinge über die Kiefern her. Da die Wälder großflächig aus bis zu 95 Prozent aus diesen Nadelbäumen bestehen, rechnen Forstexperten mit langfristigen Schäden.
Eine gewisse Abhilfe kommt seit dem Wochenanfang aus der Luft. Hubschrauber versprühen Pflanzenschutzmittel, um die Raupen zu töten. Diese Stoffe sind für Menschen ungefährlich, versicherte der Agrarstaatssekretär Dietmar Schulze am gestrigen Donnerstag in einem geschädigten Revier in der Nähe von Beelitz-Heilstätten. Dennoch sperren wir die entsprechenden Waldgebiete vorsorglich für die Zeit der Flüge ab. weiter...
Winzige Plastikfragmente verschmutzen zunehmend Ozeane und Küsten, berichten britische Forscher im Wissenschaftsmagazin Science. Die Teilchen bilden sich offenbar aus Kunststoffabfällen, die durch die Kraft der Wellen im Meeressediment und an Küsten zermahlen werden. Welche Folgen diese Form von Müll für die Umwelt hat, wollen die Forscher künftig untersuchen. weiter...
Die ältesten Kolibri-Skelette wurden in Deutschland entdeckt. Kolibri-Funde außerhalb Amerikas waren bisher nicht bekannt. Über seine Entdeckung berichtet der Ornithologe Gerald Mayr vom Frankfurter Forschungsinstitut Senckenberg jetzt im Fachmagazin Science.
Die zwei 30 bis 34 Millionen Jahre alten Vogelskelette stammen aus einer Tongrube bei Frauenweiler, südlich von Wiesloch, in Baden-Württemberg. Bereits vor etwa vier Jahren wurden sie gefunden und seitdem im Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart aufbewahrt. Mayr identifizierte jetzt die von Kopf bis Schwanz etwa vier Zentimeter langen Skelette als Kolibris. weiter...
Tödlich endete für einen Rauhaardackel am Dienstag ein Spaziergang durch Aurich. Der nicht angeleinte Hund war in einen Garten gelaufen. Dort fand die Hundehalterin das Tier - tot neben einem Gemüsebeet. Sie berührte das Tier und erlitt einen Stromschlag. Die Polizei stellte fest, dass der Gartenbesitzer seine Beete mit einem Draht gesichert hatte, der mit einer 230-Volt-Spannung aus der Steckdose versorgt wurde. Die Frau wurde nicht verletzt. Laut Polizei wollte der Gartenbesitzer sein Beet auf diese Weise vor ungebetenen Vierbeinern schützen. General Anzeiger
Wenn Abu und Mongu spielen, sieht es aus, als würden zwei Sumoringer aneinander geraten. Mit gesenkten Köpfen prallen die Elefantenbabys gegeneinander und umschlingen sich mit ihren Rüsseln. Als der dreijährige Abu die Oberhand gewinnt und seine einjährige Spielkameradin in die Knie zwingt, hat Mongu genug: Ein tiefes Röhren dringt aus ihrer Kehle.
Eindeutig ein Protestruf, diagnostiziert Angela Stöger-Horwath, die ihre Schützlinge aus fünf Meter Entfernung beobachtet. In der Hand hält sie ein Mikrofon, das sie den Elefanten fast auffordernd entgegenstreckt. Sie nickt zufrieden: Der Ruf war laut und deutlich. Tatsächlich findet Mongus Unmutsäußerung auch anderweitig Gehör: Eine Elefantenkuh eilt auf die Streithähne zu. Ungestüm drängt sie Abu beiseite. Das ist Tonga, Mongus Mutter, sagt Stöger-Horwath.
Seit drei Jahren belauscht die 27-jährige Zoologin die sieben afrikanischen Steppenelefanten im Wiener Zoo Schönbrunn. 900 Stunden lief der Rekorder. Dabei hat sie mehr als 2500 Rufe aufgezeichnet. Mit der Abhöraktion will Stöger-Horwath die Entwicklung der Dickhäutersprache verstehen. Denn die Tiere verständigen sich nicht nur durch Trompeten, sondern auch durch Grollen und Brüllen, Grunzen und Kreischen. weiter...
Das Meer ist die Rettung für die Windenergie oder ihr Untergang. Deutschlands Hersteller planen die größten Kraftwerke auf See. Ihr mächtigster Gegner ist die Bürokratie. weiter...
Sie waren einmal gefüllt mit Cola, Wasser oder Apfelschorle. Dann wurden aus ihnen Jacken und Hemden, Unterhosen und kuschelige Fleece-Pullis, mit denen sich die Deutschen gern vor der Kälte schützen. Wer kürzlich Polyesterkleidung Made in China gekauft hat, trägt heute vielleicht genau die alten Plastikflaschen am Leib, die er vor Monaten brav an der Supermarktkasse abgab.
Das Dosenpfand machts möglich. Schließlich gilt die Zwangsabgabe nicht nur für Blechbüchsen, sondern auch für die leichten Plastikeinwegflaschen aus PET. Mit denen blüht mittlerweile ein schwungvoller globaler Handel. Geschreddert oder zu Ballen gepresst, gehen die Flaschen auf eine 18520-Kilometer-Kreuzfahrt per Containerschiff. Um Spanien herum führt die Reise, durchs Mittelmeer und durch den Sueskanal, im Bogen an Indien vorbei bis hoch nach Hongkong oder Shanghai. Rund drei Wochen lang ist fast das gesamte deutsche Einwegplastik auf See unterwegs. Vier von fünf Flaschen werden mittlerweile exportiert, vor allem nach China. Anstatt sie in Deutschland zu neuen Flaschen zu recyceln, werden sie nun um die halbe Welt gefahren, zu Textilien verarbeitet und teilweise sogar wieder zurückgebracht, sagt Sascha Schuh, Geschäftsführer der auf Abfallwirtschaft spezialisierten Beratungsfirma Ascon. weiter...
Besonders dynamisch findet der Sachverständigenrat für Umweltfragen die rot-grüne Umweltpolitik seit 2002 nicht gerade. Auf 1600 Seiten kritisieren die Regierungsberater in ihrem Umweltgutachten 2004 zum Beispiel die Klimapolitik der Bundesregierung. Der Umweltrat hat aber auch seine eigenen Positionen kritisch überprüft. Die sieben Wissenschaftler kommen in der Abfallpolitik zu einer deutlichen Neubewertung.
Der Aachener Professor Max Dohmann bezweifelt, dass eine möglichst hochwertige Verwertung tatsächlich immer besser ist als eine Verbrennung in einem Müllofen, der hohen Umweltstandards genügt. Der Umweltrat fordert deshalb einen Kurswechsel in der Abfallpolitik. Die Politik sollte nicht weiter versuchen, die Abfälle auf einen vermeintlich besten Entsorgungspfad zu zwingen. Stattdessen solle sie der Entsorgungswirtschaft einen ansprungsvollen und sicheren Handlungsrahmen setzen. Bisher gilt der Grundsatz: Vermeiden, Verwerten, Verbrennen. Doch der Umweltrat hält die bestehenden Recyclingquoten für kaum noch kontrollierbar. Stattdessen sollte die Politik strenge Grenzwerte setzen, damit aus den Anlagen sei das ein Müllverbrennungsofen, eine Recyclingfabrik oder eine Deponie möglichst wenige Gifte in die Umwelt gelangen. Im Fall des Schwermetalls Kadmium fordert der Umweltrat sogar ein Verwendungsverbot. Obwohl das bisher gescheitert ist, solle sich Umweltminister Jürgen Trittin in der EU weiter dafür einsetzen, fordert der Umweltrat. weiter...