Die Raben-Revolte von Merseburg
"Die Tierschützer haben nicht Recht", empörte sich Renate Schulz. Große Aufregung herrschte am Donnerstag im Merseburger Schlosshof: Mehr als hundert Bürger, darunter einige Schulkinder, kamen auf Einladung der Mitteldeutschen Zeitung zur Schlosshof-Voliere. Deren Bewohner - ein großer schwarzer Vogel - erhitzt seit Tagen die Gemüter. Dem Merseburger Raben, das lebende Wahrzeichen der Stadt, drohte die Umsiedlung.
Der Kolkrabe, der in einem Käfig vor dem Schloss lebt, sollte in einen Tierpark umgesetzt werden. So jedenfalls hatten es der Landrat von Merseburg-Querfurt, Tilo Heuer (SPD), und Merseburgs Oberbürgermeister Reinhard Rumprecht (parteilos) vor wenigen Tagen verkündet (die MZ berichtete). Sie reagierten damit auf Forderungen von Tierschützern nach einem größeren Käfig für den Vogel.
Heuer und Rumprecht hatten nicht mit dem Widerstand vieler Merseburger gerechnet. Und die protestierten in Hunderten von Briefen, E-Mails und Telefonanrufen bei Behörden und auch bei der MZ. Die Raben-Revolte nahm ihren Lauf. "Dem Vogel geht es gut, eine Umsiedlung ist Unfug", hieß es. Die Entscheidung zeuge von einem falschen Demokratieverständnis. Die Verwaltungen hätten offenbar keine anderen Probleme.
Oberbürgermeister Rumprecht verstand als erster die Botschaft des Volkes und vollzog eine Kehrtwende. "Der Rabe bleibt doch", verkündete er gestern im Schlosshof. Landrat Heuer blieb danach nichts anderes übrig, als ebenfalls zum Freund des Vogels zu werden: "Wir haben Verständnis für die Entscheidung der Stadt."
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Der Kolkrabe, der in einem Käfig vor dem Schloss lebt, sollte in einen Tierpark umgesetzt werden. So jedenfalls hatten es der Landrat von Merseburg-Querfurt, Tilo Heuer (SPD), und Merseburgs Oberbürgermeister Reinhard Rumprecht (parteilos) vor wenigen Tagen verkündet (die MZ berichtete). Sie reagierten damit auf Forderungen von Tierschützern nach einem größeren Käfig für den Vogel.
Heuer und Rumprecht hatten nicht mit dem Widerstand vieler Merseburger gerechnet. Und die protestierten in Hunderten von Briefen, E-Mails und Telefonanrufen bei Behörden und auch bei der MZ. Die Raben-Revolte nahm ihren Lauf. "Dem Vogel geht es gut, eine Umsiedlung ist Unfug", hieß es. Die Entscheidung zeuge von einem falschen Demokratieverständnis. Die Verwaltungen hätten offenbar keine anderen Probleme.
Oberbürgermeister Rumprecht verstand als erster die Botschaft des Volkes und vollzog eine Kehrtwende. "Der Rabe bleibt doch", verkündete er gestern im Schlosshof. Landrat Heuer blieb danach nichts anderes übrig, als ebenfalls zum Freund des Vogels zu werden: "Wir haben Verständnis für die Entscheidung der Stadt."
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zebu (importiert durch zebu) - 29. Okt, 12:23