Was für ein Bild: ein ausgewachsener Schäferhund sitzt im Gericht und lässt sich von einem Tieranwalt gegen sein Frauchen vertreten, das ihm zu wenig Auslauf gewährt hat. «So darf man sich die Arbeit des Tieranwalts nicht vorstellen», sagt Markus Tinner schmunzelnd. Tinner ist Assistent von Markus Raess, dem einzigen Tieranwalt der Schweiz. Seit 1992 gibt es im Kanton Zürich das Amt eines «Rechtsanwaltes für Tierschutz in Strafsachen». Er wurde im Zusammenhang mit dem kantonalzürcherischen Tierschutzgesetz eingeführt.
Wenn es nach dem Willen der Tierschützer geht, soll es auch für die ganze Schweiz einen Tieranwalt geben. Der Schweizer Tierschutz (STS) verlangt dies in seiner Initiative «Tierschutz Ja!». Nächste Woche berät der Nationalrat die Revision des Tierschutzgesetzes. Es soll als Gegenvorschlag zur Initiative gelten. Doch der Ständerat hat den Tieranwalt aus dem Gesetzesentwurf gekippt und auch die vorberatende Kommission des Nationalrates empfiehlt den Tieranwalt zu Ablehnung. Eine Minderheit unter Führung der Aargauer Nationalrätin Doris Stump kämpft nun dafür, dass der Tieranwalt doch noch ins neue Tierschutzgesetz aufgenommen wird. Nicht nur auf Bundesebene gibt es Widerstand, auch in den Kantonen scheiterten Anläufe, einen Tieranwalt einzusetzen. «Vielleicht sind die falschen Vorstellungen, die man von unserer Arbeit hat, ein Grund dafür, dass der Widerstand so gross ist», erklärt Tinner. weiter...
Der Regenwald in der Riesenhalle sieht wieder frisch aus. Gut fünf Monate nach der Eröffnung von Tropical Islands in Brand (Dahme-Spreewald) dominiert statt staubiger und brauner Blätter die Farbe Grün.
Inzwischen sind die ersten beiden von vier Klarsichtfolien am Hallendach montiert und lassen Tageslicht und Sonne für Menschen und Pflanzen durch. Jetzt können sich die Besucher an den Stränden der Freizeitanlage sogar bräunen, bevor sie sich abends etwa die neue Show "Ruf der Südsee" mit 90 Sängern und Tänzern ansehen.
Bisher hat der Chefgärtner Stefan Berndt mit seinen Kollegen etwa 5300 Bäume, Sträucher und Pflanzen in der Halle neu gepflanzt. Diese hatten den Stress und Staub der Bauarbeiten, die kühlen Innentemperaturen der ersten Wochen und das fehlende Tageslicht nicht vertragen. Jetzt gibt es etwa 13 000 Gewächse in der Halle. "Die meisten großen Pflanzen sind neu", berichtet er.
Im Regenwald über dem Service-Gebäude wachsen allein zehn Arten von Ficus (Feigenbäumen), zehn Meter hohe Millingtonia-Laubbäume, Riesenbambus sowie Orchideen, Bromelien und Farne. Der ganze Regenwald hat dem malaysischen Investor Colin Au und seinem Partner, den Mischkonzern Tanjong, 1,6 Millionen Euro gekostet. weiter...