Der Vogelgrippe-Erreger H5N1 wird nach Einschätzung eines Experten möglicherweise über verseuchtes Hühnerfutter übertragen. "Das Geflügel kann sich über verseuchtes Fischmehl, das häufig Bestandteil von Futtermitteln ist, angesteckt haben", sagte der Ornithologe Josef Reichholf von der Zoologischen Staatssammlung in München dem Nachrichtenmagazin "Focus".
Weder das geographische noch das zeitliche Auftreten der Vogelgrippe stimme mit dem Vogelzug überein, was gegen die bisher angenommene Übertragung über Zugvögel spreche. Ursprungsgebiete des kontaminierten Fischmehls seien am ehesten die südamerikanische und südwestafrikanischen Küste, sagte Reichholf. Dort lebten riesige Kolonien von Seevögeln, in denen das Virus möglicherweise seit langer Zeit zirkuliere. Fangschiffe zermahlten dort tonnenweise Kleinfische und könnten einige infizierte Vögel erwischt haben.
Auch die Rinderseuche BSE wurde den bisherigen Erkenntnissen zufolge über infizierte Futtermittel übertragen. (APA/AP) derStandard.at