Erfolglose Auswilderung
Im April 2006 wurde das Pandamännchen Xiang Xiang in die Wildnis entlassen. Mehrere Jahre wurde es auf diesen grossen Moment vorbereitet. Überlebt hat es dennoch nur wenige Monate. Anfang 2007 wurde Xiang Xiang gefunden, im Kampf mit einem ortsansässigen Rivalen tödlich verletzt. Der Fall von Xiang Xiang zeigt, wie schwierig die Auswilderung der Bambusbären ist. «Pandas in Gefangenschaft haben die notwendigen Überlebensstrategien verloren», sagt Fei Lisong, einer der stellvertretenden Direktoren der Forschungsstation in Chengdu. «Wir wollen deshalb eine Anlage bauen, in der wir den Tieren das richtige Verhalten beibringen.» Für Kati Loeffler, Tierärztin in der Pandastation, steht der Prozess der Auswilderung erst ganz am Anfang: «Es ist ein extrem teures Unterfangen.» Die Planungsphase würde fünf bis zehn Jahre dauern und Millionen verschlingen, Gelder, die man besser in den Schutz des natürlichen Lebensraums der Tiere stecken würde, so Loeffler.
Bei Xiang Xiang seien zudem keine der internationalen Richtlinien zur Auswilderung von Tieren befolgt worden. «Was mit dem Bären passiert ist, war voraussehbar », sagt Loeffler.
Einen garantierten Erfolg aber gibt es nie: In den vergangen 100 Jahren wurden weltweit fast 250 Versuche unternommen, die verschiedensten Tierarten in ihrem angestammten Lebensraum wieder anzusiedeln. Nur gerade elf Prozent der Bemühungen waren erfolgreich.
TagesAnzeiger/Zürich 10.5.08
TagesAnzeiger/Zürich 10.5.08
Ricotimi - 10. Mai, 09:27