Mehr als 35 Jahre nach der Ermordung des chilenischen Gitarristen und Sängers Victor Jara unter der Militärdiktatur von General Augusto Pinochet muss sich jetzt ein früherer Soldat für die Tat verantworten.



Wie der Richter Juan Eduardo Fuentes mitteilte, wurde der 54-jährige ehemalige Soldat am Dienstag unter dem Vorwurf inhaftiert, Jara seinerzeit auf Befehl seiner Vorgesetzten erschossen zu haben. Der Verhaftete bezeichnete sich als unschuldig.
Jara war wenige Stunden nach dem Militärputsch vom 11. September 1973 verhaftet und in das zum Internierungs- und Folterlager umgewandelte Zentralstadion Santiago de Chile gebracht worden. Wenige Tage später wurde der linksgerichtete Liedermacher, Schauspieler und Theaterregisseur getötet.
Vor seiner Erschiessung war der 39-jährige Jara geschlagen und gefoltert worden. Seine Hände wurden durch Gewehrkolben und Stiefeltritte zerquetscht.Ein Verfahren gegen den Oberstleutnant im Ruhestand Mario Manríquez Bravo, der seinerzeit die Aufsicht über das Stadion hatte, war im Jahr 2008 mangels Beweisen eingestellt worden. Der Anwalt von Jaras britischer Witwe Joan Turner hatte daraufhin ein neues Verfahren angestrengt.(sda)

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