Früher Kontakt zu Keimen reguliert bei Mäusen Immunzellen und kann die Tiere vor Krankheiten wie Asthma oder entzündlichen Darmerkrankungen schützen, wie deutsche und US-Forscher im Fachjournal «Science» berichten. Die Ergebnisse untermauern die sogenannte Hygiene-Hypothese. Demnach geht die Zunahme solcher Autoimmunkrankheiten auf das Konto einer möglichst keimfrei gehaltenen Umgebung bei Säuglingen. Das Team verglich normale Labormäuse mit besonders keimfrei gehaltenen Mäusen. Die keimfreien Mäuse waren im Vergleich zu den anderen Labormäusen anfälliger für Asthma und eine der menschlichen Colitis ulcerosa verwandten Darmentzündung. Diese beruhen auf überschiessenden Reaktionen des Immunsystems und wurden von den Wissenschaftlern durch spezielle Stoffe provoziert. Laut den Forschern müsse noch erforscht werden, ob diese Ergebnisse auch wirklich für den Menschen gelten.
Schmutz hält gesund!
Bis zu 130 000 Dachse könnten, in England, in den nächsten vier Jahren getötet werden, ein Drittel der gesamten Population – um die Verbreitung von Tuberkulose (TB) unter Rindern zu kontrollieren. Denn sie sind Träger der Bakterien, die eine perfide, schwer zu kontrollierende Krankheit auslösen. 25 000 Rinder mit TB wurden 2010 in Grossbritannien notgeschlachtet. Das kostete die öffentliche Hand mehr als 100 Millionen Franken. Einige Farmer müssen ihre Betriebe seit Jahren unter strengen Quarantänebedingungen führen, nachdem die Seuche bei ihnen aufgetreten war. Das britische Gesetz verbietet eigentlich das Töten von Dachsen. Und die Schutzorganisation Badger Trust betont, dass selbst eine erfolgreiche «Kontrolle» von Tausenden von Dachsen die Verbreitung der TB um höchstens 16 Prozent reduzieren würde. Deshalb hat die Gruppe vor Gericht gegen die Pläne der Regierung geklagt. Die Tierschützer wissen die Bevölkerung hinter sich: In Umfragen unterstützen nur 12 Prozent die Kontrollpläne.