RIP Levon Helm
Sie sangen über schlechte Ernten, undankbare Kinder und Whisky und erinnerten so daran, dass es auch in der Rockmusik noch ein anderes Amerika gab als das der Hippies. 1968 erschien «Music From Big Pink», das Debüt von The Band, sozusagen die Gründungsakte der Musik, die man heute Americana nennt. Ironisch daran ist, dass die Gruppe, die zuvor den Rock-’n’-RollSänger Ronnie Hawkins und dann den Folkstar Bob Dylan begleitet hatte, aus Kanada kam. Zu vier Fünfteln wenigstens. Levon Helm stammte aus Arkansas und sorgte am Schlagzeug dafür, dass in der Band der Puls der US-Südstaaten pochte. Dort spielte er Schlagzeug, Gitarre und Mandoline, und er war die kernigste der drei Stimmen in jenen Satzgesängen, die den Sound der Gruppe ausmachten – wurzelnd in Gospel und Doowop, aber individuell ausgeprägt in den Solostimmen von Richard Manuel, Rick Danko und eben Levon Helm, die nun alle tot sind. Helm ist am Donnerstag mit 71 Jahren an Kehlkopfkrebs gestorben.
Ricotimi - 21. Apr, 11:51