Die Menschen schätzen einander intuitiv am Klang ihrer Stimme ein. Wie Forscher vom University College in London herausfanden, schliessen Zuhörer aufgrund der Stimmlage auf die Attraktivität des Gegenübers, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin «PLOS One». In den Experimenten haben sich die Teilnehmer nicht gesehen, sondern nur gehört. Männer hielten Frauen für besonders attraktiv, die mit relativ hoher, aber auch zart hingehauchter Stimme sprachen. Männer vermuteten hinter eher feinen Stimmen kleine Körper – und damit eine geringere Bedrohung für sich selbst. Männer wurden von Hörerinnen immer dann als attraktiv eingestuft, wenn sie mit tiefer Stimme sprachen. Doch raue und harsche Klänge liessen Frauen eher auf bedrohliche Körper schliessen. Auch Frauen bevorzugten im Londoner Experiment eher hingehauchte und weiche Männerstimmen – wahrscheinlich, weil sie dahinter sanftere Gemüter vermuteten.
TagesAnzeiger/online