Medizinische Studien an Tiermodellen verkünden einer neuen Studie zufolge häufig übermässig positive Resultate. Deshalb würden klinische Versuche am Menschen für Medikamente gegen Hirnkrankheiten wie Alzheimer oder Parkinson oft scheitern, schreiben die Autoren im Fachblatt «PLOS Biology». John Ioannidis und Kollegen von der Stanford University haben 160 Übersichtsstudien über insgesamt 1411 veröffentlichte Facharbeiten mit mehr als 4000 Datensätzen untersucht. Dabei handelte es sich um Studien, die mögliche Therapien für Hirnkrankheiten wie Parkinson, Alzheimer oder multiple Sklerose erkundeten. Nur 8 der 160 Studien wiesen statistisch so robuste Resultate zur betreffenden Therapie auf, dass Versuche am Menschen gerechtfertigt wären, schrieb die Stanford University in einer Mitteilung. Trotzdem verkündeten 108 der Studien zumindest eine geringe Wirkung der untersuchten Therapien. «Dies lässt auf eine Voreingenommenheit in der Literatur zu neurologischen Krankheiten schliessen», schreiben die Autoren. Diese übermässig positiven Resultate wurzeln ihnen zufolge in zahlreichen Problemen: Die Studien waren schlecht geplant, die Stichproben zu klein, oder es wurden ausschliesslich positive Resultate publiziert. Das habe vermutlich dazu geführt, dass ineffiziente oder gar schädliche Substanzen in klinische Studien weitergezogen wurden.
Von wegen aus den Augen, aus dem Sinn: Unsere nächsten Verwandten, Schimpansen und Orang-Utans, verfügen über ein bisher ungeahnt gutes Erinnerungsvermögen, berichten dänische Forscher in «Current Biology». Die Primaten erinnerten sich problemlos an eine Werkzeug-suche, die sie in einem Experiment drei Jahre zuvor nur viermal geübt hatten. Die Tiere hätten die Erfahrungen mühelos abgerufen – obwohl sie gar nicht erwarten konnten, dass sie sich einmal daran erinnern müssten, sagt Mitautorin Gema MartinOrdas. Die Wissenschaftler arrangierten ihr neues Experiment genauso, wie es die Menschenaffen drei Jahre zuvor erlebt hatten: Sie versteckten Werkzeuge unter Gegenständen. Die Schimpansen und Orang-Utans erinnerten sich augenblicklich, wo sie suchen mussten. Im Durchschnitt brauchten sie fünf Sekunden, um die Werkzeuge zu entdecken. Unerfahrene Tiere aus einer Kontrollgruppe wurden auch nach fünf Minuten noch nicht fündig.