Erdbeben können aus dem Meeresboden riesige Mengen Methan in die Ozeane entweichen lassen. Einen solchen, bislang unbekannten Prozess beschreibt ein Forscherteam in der Zeitschrift «Nature Geoscience» am Beispiel eines Erdbebens im Jahr 1945 im Arabischen Meer.
David Fischer und sein Team vom Marum-Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen hatten 2007 bei einer Expedition vor der Küste von Pakistan Sedimentkerne vom Meeresboden untersucht. Dabei rätselten sie über untypische Profile von Sulfat und dem Mineral Baryt. Diese mussten innerhalb der vergangenen 60 bis 70 Jahre entstanden sein – geologisch in jüngster Vergangenheit. Zudem zeigten Fotos vom Meeresgrund Aufwölbungen bis zu einem Meter hoch.
Nachforschungen ergaben, dass das Gebiet 1945 von einem extremen Erdbeben der Stärke 8,1 erschüttert wurde. Die Erdstösse hoben die Sedimente und das darunterliegende Gasreservoir an. «Die massive Energie, die bei dem Erdbeben frei wurde, hat die Sedimente aufgebrochen und das darunter gefangene Methan freigesetzt», erläutert Fischer. Es war mindestens der Inhalt von zehn Tankschiffen. Im Meer wird das Gas von Mikroorganismen zu Kohlendioxid (CO2) verarbeitet. Dieser Prozess war bislang unbekannt, dürfte jedoch eine wichtige Rolle für den globalen Kohlenstoffhaushalt spielen. An den Kontinentalrändern, die oft tektonisch aktiv sind, lagern grosse Mengen Methan in den Sedimenten.
Die Grizzlybären im Yellowstone-Nationalpark können sich dank der Wölfe mit deutlich mehr Beeren Winterspeck anfuttern. Die Wölfe waren ausgerottet worden und wurden in den 90er-Jahren wieder angesiedelt. Sie jagen auch die Rothirsche, die den Grizzlys die Beeren streitig gemacht hatten, berichtet ein Forscherteam um den Wolfexperten William Ripple von der Universität Oregon State in der Zeitschrift «Journal of Animal Ecology». Die Bären kommen nun zu einer ausgewogeneren Ernährung, denn sie fressen mehr Beeren, wie am Bärenkot nachzuweisen ist. Die Erkenntnisse zeigen nach Ansicht der Autoren, dass die Steuerung des Wolfsbestands nicht nur den Fortbestand dieser Spezies berücksichtigen sollte, sondern auch die Folgen für andere Tier- und Pflanzenarten.