Die Chefin des UNO-Klimasekretariats hatte diese Woche eine schwere Aufgabe. Christiana Figueres redete an der Kohlekonferenz, einer Parallelveranstaltung der UNO-Klimakonferenz in Warschau, vor den Konzernleitern der grössten Kohleunternehmen – und sie machte dabei deutlich, was Klimaschutz für die Kohleindustrie bedeutet: «Der grösste Teil der Kohlereserven muss im Untergrund bleiben.»
Glaubt man den Vorstellungen er Internationalen Energieagentur (IEA), scheint dies reines Wunschdenken zu sein. Die IEA erwartet, dass die Nachfrage nach Kohle weiterhin stark ansteigen wird. Rund 1200 neue Kohlekraftwerke sind gemäss World Ressource Institute weltweit geplant – mit einer Leistung, die etwa 1400 AKW der Grössenklasse von Gösgen/Schweiz entspricht. Selbst wenn nicht alle Kraftwerke realisiert werden, ist gemäss einem neuen Papier von weltweit anerkannten Energie- und Klimaexperten jedes Kraftwerk zu viel, das ohne Filterung des Treibhausgases CO2 gebaut wird. Weiter...
Der polnische Umweltminister Marcin Korolec ist von Ministerpräsident Donald Tusk im Zuge einer Kabinettsumbildung entlassen worden. Tusk hat seine Regierung in sechs Posten umbesetzt. Korolec präsidiert derzeit die UNO-Klimakonferenz in Warschau. Umweltorganisationen werteten dies als Beweis dafür, dass der Regierungschef weder die Konferenz noch den internationalen Klimaschutz ernst nimmt. Korolec galt als Bremser der umstrittenen FrackingMethode, welche die Gasexploration fördert.