Der Kampf um den genveränderten Goldenen Reis spitzt sich zu. Das Nahrungsmittel könnte in armen Regionen Leben retten. Greenpeace wehrt sich gegen die Lancierung – Forscher starten eine Offensive. Die Aktion ist Teil einer grossangelegten Kampagne in ganz Europa. Die Organisatoren des Protestes wollen den «Meinungskampf» mit Greenpeace über ein Thema aufnehmen, das seit 14 Jahren die Gemüter bewegt: Goldener Reis.
Dabei handelt es sich um eine mit Vitamin A angereicherte Sorte, die gelb schimmert. Sie wurde bereits 1999 von einem Forschungsteam aus der Schweiz und aus Deutschland entwickelt, wäre schon längst marktreif – und wartet noch immer auf die Zulassung. Der Grund: Die Wissenschaftler Ingo Potrykus (ETH Zürich) und Peter Beyer (Universität Freiburg) haben den Goldenen Reis mit Gentechnik erzeugt. Die Erfinder betonen jedoch den humanitären Zweck des Nahrungsmittels: Jährlich sterben oder erblinden gemäss der Weltgesundheitsorganisation zwei Millionen Menschen – vorwiegend Kinder – wegen Vitamin-A-Mangels. Eine halbe Tasse Goldener Reis pro Tag könnte diese Erkrankungen verhindern.