Sudan ist das letzte männliche Weisse Nashorn auf dem Planeten. Nach zwei Infektionen an seinem rechten Hinterbein hat sich der Gesundheitszustand des 45-jährigen Kolosses massiv verschlechtert. «Seine Zukunft sieht nicht rosig aus», teilt der kenianische Wildpark Ol Pejeta auf Facebook mit.
Trotz Hilfe von Ärzten aus der ganzen Welt ist das Nördliche Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum cottoni), im Volksmund Weisses Nashorn genannt, dem Aussterben geweiht. Es leben nur noch zwei Weibchen namens Fatu und Najin – Najin ist Sudans Tochter und Fatu seine Enkelin.
Bereits Ende 2017 zog sich Sudan, er kam 1973 im Sudan zur Welt, eine altersbedingte Infektion am Hinterbein zu. Auf eine erste Behandlung sprach das Nashorn gut an, die Heilung verlief vielversprechend. Nun wurde eine weitere, tiefer liegende Infektion entdeckt. Doch trotz 24-Stunden-Betreuung erholt sich das 2000-Kilo-Tier kaum.
Die Betreuer sind besorgt und denken über eine Einschläferung nach. Sudan sei extrem alt für ein Nashorn und man wolle nicht, dass das Tier unnötig leide.
Bis vor knapp 60 Jahren existierten noch mehr als 2000 Weisse Nashörner. Diese Unterart des Nashorns durchwanderte den Tschad, den Sudan, die Zentralafrikanische Republik und die Demokratische Republik Kongo, aber die Wilderei und jahrelange Bürgerkriege in den Regionen liess die Bestandszahlen massiv sinken.
Um Sudan vor Wilderern zu schützen, wurde er über Jahre hinweg 24 Stunden am Tag von bewaffneten Bodyguards beschützt. Finanziert wurde diese ungewöhnliche Massnahme durch Spenden.