Die Aufnahmen gelangen dem deutschen Ehepaar Kirsten und Joachim Jakobsen von der Rebikoff-Niggeler Stiftung in 800 Metern Tiefe während einer Tauchfahrt südlich der Azoreninsel São Jorge. Auf Fotos und einem Video ist ein schwangeres Weibchen zu sehen, an dem ein Zwergmännchen angewachsen ist. Über die Entdeckung wurde im «Science» berichtet.
Die Weibchen sind bis zu 60 Mal grösser als die Männchen. Nachdem sich das Männchen angedockt hat, verschmelzen beide Körper für die Befruchtung. Anschliessend ist es möglich, dass das Weibchen das Männchen komplett verdaut. Auf den Aufnahmen der Jakobsens ist zu sehen, dass der Kopf des Männchens schon absorbiert wurde. «Das Tier kann sich aber noch selbstständig bewegen», sagte Tiefseeforscherin Boetius.
Der Fächerflossen-Seeteufel sei sehr selten, wie es in einer Mitteilung des AWI heisst. Wenige tote Exemplare seien weltweit in naturhistorischen Sammlungen zu sehen. Im Museum für Naturkunde in Berlin befindet sich ein Exemplar einer anderen Art eines Fächerflossen-Tiefseeanglers. Es stammt von der ersten deutschen Tiefsee-Expedition «Valdivia» vor 120 Jahren.