Das Watt ist wurmstichig. Voller Löcher. Überall sieht man kleine Eingänge: Trichter, in denen ein wenig Wasser steht. Auf den Ausgängen dagegen liegen gekringelte Sandhäufchen. Gerade so, als wäre hier ein winziger, weit entfernter Verwandter des Maulwurfs am Werk.
Arenicola marina, der Wattwurm, führt im Vergleich zum Maulwurf jedoch ein ziemlich ruhiges Leben. Er gräbt nicht fortwährend neue Gänge, um Nahrung zu finden. Stattdessen liegt der bis zu 30 Zentimeter lange Wurm ruhig in seiner U-förmigen Röhre.
Und frisst und frisst. Einmal häuslich eingerichtet, fallen ihm seine Mahlzeiten einfach zu. Unentwegt stülpt er seine Mundöffnung ein und aus und nimmt alles auf, was durch die Eingangsröhre nach unten rieselt: Der Wurm isst Sand. Mit kräftigen Bewegungen pumpt er die Sandkörner durch seinen Muskelschlauch und filtert im Verdauungstrakt winzige Kieselalgen, Bakterien und allerlei organische Substanzen heraus.
Er muss ständig fressen, um aus dem relativ nahrungsarmen Sand möglichst viel rauszuholen, sagt Nils Volkenborn vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung. Alle 20 Minuten ist der Wurm vom Kopf bis zum Schwanzende mit Sand voll. Dann schlängelt er sich rückwärts durch die mit Schleim ausgekleidete Ausgangsröhre nach oben und scheidet den geklärten Sand als langen Kringel aus. So entstehen die kleinen Spaghettihäufchen im Watt", sagt der Biologe. weiter...
Den Schweinsrücken mögen die Seehunde besonders gern. Ebenso die Wattkanten im Hooger Loch und den Jungnamensand. So heißen einige große Sandbänke im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer, nahe den Halligen Langeneß und Hooge und der Insel Amrum. Bei Ebbe fallen sie gewöhnlich trocken, dann aalen sich hier die Robben in der Sonne. Wenn sich die Sonne überhaupt einmal zeigt. Und wenn nicht wieder ein starker Wind aus West bläst, der die Nordsee selbst bei Niedrigwasser auf die Sandbänke drückt. Stürmisch ist es momentan oft, also bleiben der Schweinsrücken und die anderen Plätze ungemütlich und leer. Das weiß der Robbenforscher Kai Abt, dann muss er gar nicht erst starten. Seine Aufgabe ist es, die Seehunde im Nationalpark Wattenmeer zu zählen. Aus einem kleinen Flugzeug, fünf Mal pro Sommer. weiter...
Mit einer Mahnwache haben 50 Umweltschützer am Dienstag in Cottbus gegen die geplante Zerstörung der Lakomaer Teiche durch den Braunkohletagebau protestiert. In Cottbus wurde am Morgen der Erörterungstermin im Planfeststellungsverfahren eröffnet. Dabei sollen 2 000 Stellungnahmen verhandelt werden, die größtenteils den Erhalt der Kulturlandschaft fordern, sagte Norbert Wilke von der Grünen Liga. Das Teichgebiet soll ab 2005 für den Braunkohletagebau Cottbus-Nord des Energiekonzerns Vattenfall beseitigt werden. Als Ausgleichsmaßnahme will Vattenfall ein Renaturierungsprojekt für die Spreeauen finanzieren, das Umweltschützer als unzureichend und nicht naturgemäß ablehnen. Berliner Zeitung
Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe und Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel haben den Kabinettsbeschluß der Landesregierung zum FFHGebiet Traveförde zufrieden zur Kenntnis genommen.
Saxe und Halbedel: "In langwierigen, harten und konstruktiven Verhandlungen konnte das Schlimmste verhindert werden. Die Hansestadt Lübeck hat mit überzeugenden naturschutzfachlichen Argumenten die übermäßige Ausweisung von Schutzgebieten in Lübeck verhindert und so die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten und das Wachstum der Lübecker Häfen gesichert."
Mehr als 20 Jahre nach der Benennung der ersten europäischen Vogelschutzgebiete hat das Kabinett der schleswig-holsteinischen Landesregierung heute (29. Juni) abschließend 15 Vogelschutz- und 26 Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiete benannt. Sie vervollständigen das NATURA 2000 Schutzgebietssystem der Europäischen Union in Schleswig-Holstein. Über elf Prozent der Landesfläche sind damit künftig durch europäisches Recht geschützt. weiter...
München - Heute Punkt acht Uhr morgens findet eine Premiere statt: "Erstmals haben die Bürger Zugriff auf das Datennetz interner Behörden", kündigte Umweltminister Werner Schnappauf an. Im beginnenden FFH (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie)-Dialogverfahren können Grundbesitzer und Landwirte von zu Hause aus im Internet nachschauen, welche Gebiete zur "Natura 2000" nachgemeldet werden sollen und dazu Stellung nehmen. weiter...
Der unternehmungslustige Labrador Zac aus Australien ist sechs Wochen nach seinem Verschwinden 2300 Kilometer von seiner Heimat entfernt wieder aufgetaucht. Nachdem die Behörden den Streuner im nordostaustralischen Cairns eingefangen hatten, konnte Tierarzt Owen Lavers dank eines eingepflanzten Chips die Besitzer ermitteln - in der Ostküstenstadt Port Macquarie.
«Sie waren völlig platt und konnten nicht glauben, dass ihr sechs Wochen lang vermisster Hund, den sie schon aufgegeben hatten, sich in Cairns einen tropischen Urlaub gönnt», sagte Lavers nach Angaben der australischen Nachrichtenagentur AAP vom Dienstag. Rätsel gibt auf, wie der achtjährige Hund die Strecke meisterte. Der Veterinär vermutet, jemand könnte den vermeintlich herrenlosen Labrador nach Cairns mitgenommen haben. Der Rückweg in die Heimat soll indes ganz schnell gehen: Die Fluggesellschaft Qantas bietet Zac gratis einen Platz an. Mitteldeutsche Zeitung
Kraft aus Spinat könnte in Zukunft nicht mehr ausschließlich für Popeye, sondern auch für Laptops und andere elektrische Geräte nutzbar sein: Amerikanische Forscher haben eine Solarzelle entwickelt, die mithilfe von Proteinen aus Spinatpflanzen elektrische Energie aus Licht gewinnt. Die ersten Prototypen wandelten etwa 12 Prozent der Energie des absorbierten Lichts in Strom um und funktionierten bis zu drei Wochen lang, berichtet der Online-Dienst der Fachzeitschrift "Nature". Das Entwicklerteam um Marc Baldo vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) ist jedoch zuversichtlich, die Lebensdauer und die Effizienz der grünen Solarzellen noch verbessern zu können. weiter...
Das stürmische Wetter an Schleswig-Holsteins Nordseeküste hat schon mehr als 60 Seehundbabys von ihren Eltern getrennt. Viele wurden von Wind und Wellen abgetrieben. Bis zum Montag nahm die Seehundstation Friedrichskoog 61 so genannte Heuler auf.
Das sind deutlich mehr als im vergangenen Jahr, sagt Stationsleiterin Tanja Rosenberger. 2003 wurden in der Station insgesamt 42 mutterlose Robbenbabys aufgezogen und ausgewildert.
Auf der Station herrscht jetzt Hochsaison: Wenn um neun Uhr die ersten Besucher kommen, haben wir schon dreieinhalb Stunden Arbeit hinter uns, erzählt Rosenberger. Die kleinen Seehundbabys erhalten ihre erste Mahlzeit morgens um sechs. Die Jüngsten von ihnen werden mit reinem Milchbrei gefüttert, der nach einigen Tagen mit püriertem Heringsfilet angereichert wird.
Für die Älteren gibt es pürierte Heringe mit Gräten anfangs noch ohne Kopf, damit der Knochenanteil nicht so hoch ist. Später wird auch der Kopf klein gemahlen, bevor die Seehunde dann auf richtige Fischstücke umgestellt werden. Letzte Fütterung ist um 21 Uhr.
So wird es noch zwei bis drei Wochen sein, bis alle auf Fisch umgestellt sind. Die Tiere bleiben, bis sie im Spätsommer mit 25 Kilogramm das Mindestgewicht für eine Auswilderung erreichen.
Seit 1996 finanziert sich die Station ohne staatliche Zuschüsse nur mit Spenden und Eintrittskarten mindestens 300000 Euro im Jahr. Tagesspiegel
Der NABU hat zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Zaunkönig-Webcam gestartet. Nachdem der Zaunkönignachwuchs im ersten Webcam-Nest ausgeflogen war, konnte der NABU nun im niedersächsischen Buchholz ein weiteres Zaunkönignest aufspüren. Hier werden zur Zeit sieben Eier bebrütet, von den einige Küken bereits geschlüpft sind.
Kein Tier lässt sich gerne Blut abnehmen. Katzenbesitzer kennen das aus eigener Beobachtung beim Tierarzt. Sobald er mit einer Spritze anrückt, gibt es fauchenden Protest. Der Stress, unter dem das Tier leidet, zeigt sich im Blut durch erhöhte Konzentration von Stresshormonen.
Zoo- und Wildtierforscher, die ihren Tieren gelegentlich Blut abnehmen müssen, stecken deshalb in einem Dilemma. Sie möchten die Hormonwerte bestimmen, zum Beispiel, um die Fruchtbarkeit einer Raubkatze festzustellen oder den Stresspegel eines Streifenhörnchens zu messen. Aber die Aufregung, die das Blutabnehmen verursacht, ist so groß, dass sie die Hormonwerte beeinflussen oder sogar verfälschen kann.
Zwei Biologen vom Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin haben nun eine Methode erprobt, die so einfach wie skurril klingt: Statt einer Kanüle benutzen sie zum Blutabnehmen eine mexikanische Raubwanze. Die bis zu zwei Zentimeter große Dipetalogaster maximus erweist sich als perfekte Laborassistentin, da sie im Laufe der Evolution gelernt hat, Blut zu zapfen, ohne dass es ihr Opfer merkt. Möglich ist das mithilfe eines Stech- und Saugrüssels, der nach Angaben der Berliner Forscher Christian Voigt und Ruth Thomsen "30 Mal feiner ist, als herkömmliche Kanülen". weiter...
Den morgigen 10. Jahrestag des Donauschutzuebereinkommens hat die Internationale Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) zum 'Donau-Tag' erklaert. Bundesumweltminister Juergen Trittin: 'Die Donau vereint in ihrem Einzugsgebiet 18 Staaten -- mehr als jeder andere Fluss. Sie verbindet mehr als 80 Millionen Menschen mit unterschiedlichen Kulturen, Sprachen und Geschichte. Die Donau liefert Trinkwasser, Wasser fuer die Landwirtschaft und Industrie, zur Energieerzeugung, fuer die Schifffahrt, den Tourismus und die Fischerei. Der Donau-Tag ist hervorragend geeignet, fuer den Schutz und die nachhaltige Nutzung dieses europaeischen Stromes zu werben.' weiter...
Weitere Informationen zum Donau-Tag und der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) unter
Vom 1. Juli an werden in den Parks und Grünanlagen von Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte wieder Parkwächter eingesetzt. Dabei handelt es sich aber noch nicht um die so genannten Kiezstreifen, die Ordnungswidrigkeiten von Hundebesitzern oder Grillern ahnden sollen. Im Tiergarten, dem Volkspark Wilmersdorf oder am Lietzensee sind dann 34 Teilnehmer eines ABM-Projektes unterwegs befristet für ein halbes Jahr. Anders als die geplanten Kiezstreifen haben sie keine Befugnisse, bei Verstößen aktiv zu werden. Sie dürfen keine Personalien aufnehmen oder Bußgelder verhängen, sie können lediglich jemanden auf sein Fehlverhalten aufmerksam machen. weiter...
Krokodile, Würgeschlangen, Schnappschildkröten und andere Reptilien werden in den nächsten zwei Jahren den Hund als zweitbeliebtestes Haustier der Briten nach der Katze verdrängen. Schon jetzt werden die britischen Haushalte von fünf Millionen Reptilien bevölkert. Dies ist der Hauptgrund dafür, warum die Regierung von Premierminister Tony Blair am Montag ein neues Gesetz mit strengeren Bestimmungen für die Haltung gefährlicher Haustiere vorstellte.
Demnach müssen die Halter künftig für das Wiedereinfangen entwischter Alligatoren, Anakondas oder Taranteln selbst zahlen. Außerdem müssen sie eine Lizenz erwerben und bei der Haltung der Tiere strikte Regeln beachten. Reptilien sind nach Angaben von Experten vor allem deshalb in Mode gekommen, weil sie in der Pflege nicht so aufwendig sind wie Hunde oder Katzen. "Sie sind perfekt für Leute, die nicht viel Zeit haben", sagte Chris Newman, Vorsitzender des Verbunds der Britischen Kriechtierkundler, der Zeitung "The Independent". weiter...
Lang schien es, die Nashörner würden aus Afrikas Savannen verschwinden. Doch wenn der aktuelle Trend anhält, könnten die Dickhäuter vor dem Aussterben bewahrt werden, meldet die Umweltorganisation WWF.
Experten der Weltnaturschutzunion IUCN und des WWF haben Zahlen vorgelegt, die Grund zur Hoffnung geben. So wird die Zahl der Spitzmaulnashörner, die noch Mitte der 1990er Jahre bei rund 2.500 Tieren stagnierte, auf 3.600 geschätzt. Noch besser sieht es bei den Breitmaulnashörnern aus, die vor rund einhundert Jahren bereits als ausgestorben galten. Ihr Bestand ist auf rund 11.000 Tiere angestiegen.
Die Artenschützer weisen darauf hin, dass man heute nur noch einen Bruchteil des einstigen Nashorn-Bestands in Afrika findet, und warnen vor verfrühtem Optimismus. "Wir werden weiter für den Schutz der Nashörner kämpfen müssen", sagt Stefan Ziegler, Artenschutzexperte des WWF. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es schätzungsweise 400.000 Spitzmaulnashörner. In mehreren Ländern sind die Tiere bereits ausgerottet. Den Grund für den rasanten Rückgang sieht der WWF vor allem in der Jagd. weiter...
Trotz günstiger Witterung gibt es keine Entwarnung für Deutschlands Wälder. Regen, Wind und Kälte - das sind die Merkmale der letzten Monate. Für die Freiluftsaison ist das Wetter zwar ungeeignet, doch für die Wälder in Deutschland bedeutet es eine wohltuende Erholung vom heißen Rekordsommer des letzten Jahres. Denn den Wäldern tut feuchte Witterung gut.
Die Niederschlagsmengen reichen nach Ansicht der Umweltstiftung WWF allerdings nicht aus, um die Schäden wiedergutzumachen, die im vergangenen Jahr durch extrem lang anhaltende Hitze und Trockenheit in den deutschen Wäldern entstanden.
Nur stabile und naturnahe Wälder können laut WWF-Forstexpertin Nina Griesshammer auch lange Trocken- und Hitzeperioden unbeschadet überstehen. Doch die meisten Bäume seien durch zu wenig Regen sowie durch die erschwerte Aufnahme von Nährstoffen und durch mangelnde Artenvielfalt in den Wäldern geschwächt. Sie hatten den extremen Witterungen des vergangenen Sommers kaum etwas entgegenzusetzen. Nina Griesshammer: "Die meisten Bäume leiden an einem chronischen Wassermangel. Wir können leider keine Entwarnung für die Wälder in Deutschland geben. Das Ökosystem Wald hat sich von den Strapazen des letzten Sommers immer noch nicht erholt." weiter...
Der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger wollte mit dem schnelleren Tod herrenloser Tiere das Staatsbudget entlasten. In seinem Haushaltsentwurf hatte Schwarzenegger vorgeschlagen, Hunde und Katzen sollten in Tierheimen nach 72 Stunden getötet werden können statt wie bisher nach einer sechstägigen Wartezeit.
Damit sollten rund 14 Millionen Dollar eingespart werden. Nach landesweiten Protesten von Tierschützern entschuldigte sich Schwarzenegger am Freitag für seinen Vorschlag. weiter...
In Lübeck-Travemünde ist gestern der vermutlich bundesweit erste Badesteg für Hunde eröffnet worden. Die Eröffnungszeremonie war kurz: Statt Sekt gab es Hundekuchen aus der Hand des Kurdirektors. Dann wurde das rote Absperrband durchtrennt und der Weg in die Ostsee war frei für "Lena", "Mara", "Paulchen", "Zira" und all die anderen Vierbeiner. Der sanft ins Wasser abfallende Steg soll dafür sorgen, dass die Vierbeiner trotz großer Findlinge am Ufer sicher ins Wasser und auch wieder hinaus gelangen. weiter...
Rote Stupsnase, langer, buschiger Schwanz und der charakteristische weiße Kehlfleck: Ein Steinmarder (lat.: Martes foina) hat gestern Mittag am Elbtunnel für ein Verkehrschaos gesorgt. Auf bis zu zwölf Kilometer Länge standen die Fahrzeuge auf der Autobahn 7 in Richtung Süden. Die Ursache: Polizei und Feuerwehr hatten die dritte Röhre, in die sich das kurzbeinige Raubtier verirrt hatte, "aus Sicherheitsgründen" kurzerhand gesperrt - zur Marderjagd.
Beteiligt an der Hatz: Zwölf Beamte, die mit Decken und Eimern die leere, drei Kilometer lange Röhre durchkämmten. Um 12.17 Uhr waren die Helfer alarmiert worden, eine Stunde lang blieb die Röhre zur Marder-Jagd gesperrt. Weil deshalb nur zwei Spuren nach Süden frei blieben, kam es zum obligatorischen Rückstau - zeitweise bis zur Abfahrt Schnelsen-Nord. weiter...
Egon ist ein wild lebender Hirsch. Wer ihm den Namen gegeben hat, weiß in dem Eifelort Einruhr keiner mehr so recht. Bekannt ist Egon für seinen gesunden und erlesenen Appetit. Mit schöner Regelmäßigkeit macht er seit rund zwei Monaten aus seinem Wald-Revier einen Abstecher ins Dorf, springt mit Leichtigkeit über Hecken und Zäune. In den Gärten frisst er die zartesten Triebe von Obstbäumen und Sträuchern, beißt die buntesten Blumen ab und lässt sich auch von Menschen nicht stören. Und weil das alles so lecker ist, bringt Egon auf seinen Streifzügen neuerdings seinen Kumpel Paul mit. weiter...
Den Murmeltieren in den französischen Alpen stehen unruhige Zeiten bevor. Im Nationalpark am Ecrins-Massiv ist der erste wissenschaftliche Großversuch zur Geburtenkontrolle bei den Nagern angelaufen. "Die Bergbauern beschuldigen die Murmeltiere, die Wiesen umzuwühlen und dabei Gestein zu Tage zu fördern, das dann die Sensen zerstört", sagt Dominique Gauthier vom Tierärztlichen Labor des Departements Hautes-Alpes. Also müsse etwas gegen die Murmeltier-Überbevölkerung unternommen werden.
(...) Bei dem vor einigen Wochen angelaufenen Versuch im Prapic-Tal wurden nun von den 160 dort angetroffenen Nagern jene 40 eingefangen, die sich im Fortpflanzungsverhalten als aktivste zeigten. Die Weibchen erhielten eine Spritze, um ihre Läufigkeit abzuschwächen, und den Männchen erging es nicht besser: Sie erhielten eine Spritze, mit der "ihre Libido gebremst wurde", wie Experte Gauthier sagt. Anschließend wurden die Versuchstiere mit einem Halsband gekennzeichnet. weiter...
So genannte Rote Liste für gefährdete Tiere und Pflanzen sind weithin bekannt. Weniger bekannt sind dagegen Aktivitäten am Umweltbundesamt (UBA), das Gefährdungspotenzial auch von verschiedenen Lebensräumen zu beurteilen und zu katalogisieren. Die nun fertig gestellte Erfassung der Kategorien "Grünland, Grünlandbrachen und Trockenrasen", "Hochstauden- und Hochgrasfluren, Schlagfluren und Waldsäume" sowie "Gehölze der Offenlandschaft, Gebüsche" ist beunruhigend: 90 Prozent der Biotop-Typen musste einer Gefährdungskategorie zugeordnet werden. weiter...
Das hat er jetzt von seinem Ausflug durch den Zoologischen Garten: Der junge Gorilla-Mann Bokito bleibt vorerst unter Hausarrest. Der Affe darf nicht mehr auf die Außenanlage - so lange, bis alles wieder ausbruchssicher ist. Dass Bokito einmal stiften gehen würde, hätte im Zoo niemand geglaubt. "Der Kerl ist pfiffig", sagt der stellvertretende Zoo-Chef Heiner Klös.
Am Montag war es dem Gorilla gelungen, den gläsernen Zaun in der Außenanlage der Menschenaffen zu überwinden. Minutenlang lief er durch den Zoo, völlig benommen. "Er musste ja selbst erst einmal kapieren, was da passiert ist." Pfleger packten das zweieinhalb Zentner schwere Tier und brachten es ins Haus. Bokito leistete kaum Widerstand - weil er mit einem Schuss aus dem Betäubungsgewehr in Trance versetzt wurde.
Die Pfleger stehen vor einem Rätsel. Sie können sich nicht erklären, wie Bokito über den gut drei Meter hohen Zaun kommen konnte. "Fest steht, dass Bokito ein intelligentes Kerlchen ist", sagt Heiner Klös. Ein Kerlchen mit Drang zum Abenteuer. Der achtjährige Bokito ist in der Geschlechtsreife, verfügt über enorme Kräfte und hat jede Menge Flausen im Kopf. Menschen gegenüber ist er sehr zutraulich, weil er nach seiner Geburt von Menschenhand aufgezogen wurde. Wohl deshalb blieben die vielen Schaulustigen unbeschadet. weiter...
Trotz Temperaturen von 30 Grad Celsius hält der rattengroße Fettschwanzmaki (Cheirogaleus medius) in Madagaskar Winterschlaf. Das berichten deutsche Zoologen im Fachjournal Nature. Mit ihrer Studie ist der erste Nachweis von echtem Winterschlaf bei tropischen Säugetieren gelungen.
In der Trockenzeit zwischen März und September finden die zu den Primaten gehörenden Fettschwanzmakis nur wenig Futter. Um Energie zu sparen, halten sie in Baumhöhlen Winterschlaf. Dabei passen sie ihre Körpertemperatur an die Umgebung an. Wie Kathrin Daussmann von der Universität Marburg berichtet, schwankt die Körpertemperatur der Affen in schlecht isolierten Höhlen zwischen 9 und 35 Grad, in gut isolierten Höhlen liegt sie unter 30 Grad. Um zu überleben müssen Tiere in gut isolierten Höhlen ihre Körpertemperatur einmal wöchentlich für rund 6 Stunden auf 33 Grad Celsius erhöhen. "Der Maki-Winterschlaf in den Tropen zeigt, dass Winterschlaf nicht von der Temperatur, sondern vom Nahrungsangebot abhängt", sagt der Marburger Tierphysiologe Gerhard Heldmaier. Berliner Zeitung
Die Berliner Luft ist dick. Im Mittel enthält sie viermal so viele winzige Staubteilchen wie Landluft - in einem Kubikmeter Hauptstadtluft schweben Milliarden solcher Partikel. Sie wiegen fast nichts: Nur 47 Mikrogramm Staub der Klasse PM10 maß 2003 beispielsweise eine Kontrollstation des Senats durchschnittlich in einem Kubikmeter Luft längs der Stadtautobahn. Damit wurde der künftige Grenzwert von 50 Mikrogramm für PM10-Staub fast ständig angekratzt. weiter...
Einmal im Jahr hat die Europäische Union Gelegenheit, sich beliebt zu machen. Sie hilft den Leuten beim Baden oder doch beim Aussuchen der richtigen Stellen dafür. Denn jeden Frühsommer listet die EU-Kommission in ihrem Badewasser-Bericht die Meeresstrände und Binnenseen auf, an denen das Plantschen ohne Gesundheitsrisiko möglich ist. Millionen von Menschen vertrauen in dieser Frage auf das sonst viel geschmähte Brüssel und achten auf die blaue Fahne an unbedenklichen Badestellen.
Jetzt aber braut sich über der Sommer-Idylle Unheil zusammen. Die EU will den Schutz des Badewassers verwässern, befürchten Umweltpolitiker. Auch die deutsche Regierung zeigte sich nach Informationen der Berliner Zeitung bei internen Beratungen der Union höchst unzufrieden mit Plänen für eine Neufassung der einschlägigen Vorschriften. Der Streit dreht sich um die Grenzwerte für zulässige Verunreinigungen mit Fäkalien. weiter...
Die Spree soll auch in trockenen Zeiten in Berlin nicht mehr zum Stehen kommen oder gar wie im Vorjahr rückwärts fließen. An vier großen Abschnitten zwischen Cottbus, dem Spreewald und südlich von Erkner kehrt der Fluss deshalb in den nächsten zehn Jahren in sein ursprüngliches Bett zurück. Wir machen die Spree damit länger, flacher und enger", sagte der Präsident des Landesumweltamtes, Matthias Freude, gestern bei der Vorstellung eines mehrere Millionen Euro teuren Masterplanes im Spreewalddorf Leibsch. weiter...
Armut ist ein wichtiger Grund für die Zerstörung der Artenvielfalt in Entwicklungsländern. Ein UN-Projekt wagt den Spagat zwischen Umweltschutz und Handelsförderung.
Der Schmuggel mit vom Aussterben bedrohten Papageien, Papier aus illegal geschlagenem Tropenholz oder Korallen-Schmuck aus zerstörten Riffen - der Handel mit diesen und ähnlichen Produkten ist eine der größten Bedrohungen für die Artenvielfalt. Wenn Naturprodukte aber nachhaltig angebaut werden, bietet der Handel auch Chancen, Ökosysteme wie den Amazonas-Regenwald zu schützen. Die UNCTAD, die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung, hat so ein Projekt ins Leben gerufen: "Biotrade" soll den Handel mit Naturprodukten fördern und gleichzeitig die Artenvielfalt schützen. weiter...
Wildhüter haben einen wochenlang in einem Ausflugsgebiet zwischen Marseille und Cassis gesuchten Panter als harmlose "große Katze" entlarvt. Eine Treibjagd mit Soldaten und Polizisten auf den vermeintlichen gefährlichen Panter sagte die Polizeipräfektur im südfranzösischen Marseille daraufhin am Dienstag in letzter Minute ab. weiter...
Aachen. Ungewöhnlich war der Einsatz einer Streifenwagenbesatzung in der Innenstadt. Eine 40-jährige Frau hatte die Polizei alarmiert, weil sie vor ihrer Wohnungstür in einem Mehrfamilienhaus einen seltsamen Müllsack vorgefunden hatte.
Darin enthalten: der tiefgefrorene Kadaver ihres vor kurzem von einem Tierarzt eingeschläferten Hundes. Die Beamten überzeugten sich von dem Wahrheitsgehalt der Aussage, indem sie einen kurzen Blick auf den steif gefrorenen Tierkörper warfen.
Daraufhin telefonierten die Beamten mit dem betroffenen Tierarzt und mussten erfahren, dass die Hundebesitzerin die durch das Einschläfern entstandenen Kosten noch nicht beglichen hatte. Deshalb habe er das Tier zurückgebracht. Er wolle aber dennoch zum Einsatzort kommen und an einer einvernehmlichen Regelung mitarbeiten - bevor das Tier auftaue. weiter...
Es ist eine Situation, wie sie jeden Tag in New York vorkommt: Büroangestellte werden durch einen dumpfen Schlag aufgeschreckt und entdecken auf der anderen Seite der Fensterscheibe einen Vogel. "Jedes Jahr werden Tausende Vögel beim Aufprall gegen Fenster getötet oder verletzt", sagt E.J. McAdams von der New Yorker Organisation NYCAS.
Die Tierschützer initiierten das Projekt Safe Flight, mit dem der Vogelschutz verbessert werden soll. Besonders häufig sind die Zusammenstöße während des Vogelzuges, wenn die Tiere nachts in Höhen zwischen 150 und 600 Metern fliegen und sich mit Hilfe der Sterne und des Mondes orientieren. "Besonders bei wolkigem und unfreundlichem Wetter können sie durch Lichter verwirrt werden und erkennen Fenster nicht als Hindernisse", sagt McAdams. Tagsüber werden die Vögel durch Reflexionen des Himmels und von Bäumen getäuscht. Trügerisch sind auch Pflanzen in Empfangshallen. weiter...
Der Europäische Rat hat heute beschlossen, das überarbeitete Europäische Übereinkommen über den Schutz von Tieren beim inter-nationalen Transport von der Europäischen Union unterzeichnen zu lassen.
David Byrne, Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, dazu: Das Wohlergehen von Tieren während des Transports liegt vielen Europäern sehr am Herzen, und ich freue mich über jede Verbesserung der Bedingungen. Ich war enttäuscht, dass die Mitgliedstaaten keine Einigung über den jüngsten Kommissionsvorschlag zur Verschärfung der EU-Transportbedingungen erzielen konnten, hoffe aber immer noch auf eine baldige Lösung.
In der überarbeiteten Fassung ist nicht nur die allgemeine Beförderung von Tieren geregelt, sondern sie enthält auch grundlegende Schutzbestimmungen für alle Tierarten sowie strengere Bestimmungen für lange Transporte. weiter...
Australische Forscher haben das Methan in den Rülpsern der Tiere um acht Prozent reduziert, wie das Magazin "Technology Review" in seiner Juli-Ausgabe berichtet.
André-Denis Wright, Molekularbiologe vom australischen CSIRO-Institut, hatte die Tiere gegen Methanbakterien geimpft, die im Magen die Nahrung teilweise zu Methangas umwandeln. Ihre Ergebnisse halten Forscher jedoch noch für verbesserungsfähig. Darüber hinaus sind weitere Experimente mit Rindern geplant.
Methan wird im Pansen der Schafe und Kühe gebildet, wenn Magenbakterien der Tiere Pflanzenfasern in ihre Bestandteile zerlegen. Schafe oder Kühe atmen daher Methan aus und tragen damit zur Erwärmung der Erdatmosphäre bei. In Australien machen die Methanausdünstungen der millionenköpfigen Schaf- und Rinderherden nach Angaben des Magazins 14 Prozent der gesamten Treibhausgas-Emissionen aus. weiter...
Die Umwelt-Organisation Greenpeace und ein bayrisches Forschungsinstitut streiten darüber, warum in Kuh-Milch Gentechnik-Rückstände gefunden wurden. Laut Greenpeace sind Ergebnisse einer drei Jahre alten Studie ein Indiz dafür, dass Rückstände aus genverändertem Futter über die Verdauung in die Milch der Tiere gelangen können. Die Wissenschaftler vom Weihenstephan-Institut bestätigten zwar den Fund von Gen-Mais-Rückständen in einer Kuhmilch-Probe. Eine Kontroll-Untersuchung habe jedoch gezeigt, dass die Rückstände nicht durch das Verdauungssystem der Tiere gelangten. Die Gen-Spuren seien vermutlich über mit Futtermitteln verunreinigte Tanks in die Milch gekommen, so die Erklärung der Forscher. NDR Info
Greenpeace veröffentlicht heute einen brisanten Untersuchungsbericht des Forschungszentrums für Milch und Lebensmittel in Weihenstephan/Bayern zum weltweit ersten Nachweis von gentechnischen Verunreinigungen in Milchproben. In der Milch eines Landwirtes, der Gen-Soja und Gen-Mais verfütterte, fanden Wissenschaftler Teile der Erbsubstanz dieser Pflanzen. Die Untersuchung wurde drei Jahre unter Verschluss gehalten. Greenpeace fordert weitere Studien und eine Kennzeichnung von tierischen Produkten, die mit Gen-Futter hergestellt wurden.
"Die Wissenschaftler haben anscheinend Angst vor den eigenen Ergebnissen. Was die Forschung bisher für unmöglich hielt, muss nun anders bewertet werden", sagt Henning Strodthoff, Gentechnikexperte von Greenpeace. Bisher wurde angenommen, dass Gen-Pflanzen bei der Verdauung abgebaut werden und nicht in Fleisch oder Milch gelangen. Nach der EU-Verordnung für gentechnisch veränderte Lebensmittel besteht keine Kennzeichnungspflicht für tierische Produkte. "Die Lücke in der Kennzeichnungsverordnung muss auf jeden Fall geschlossen werden", fordert Strodthoff. weiter...
Die 15 Tierheime in Brandenburg haben unter akutem Geld- und Personalmangel zu leiden. "Sie kämpfen alle ums Überleben und schaffen es nur dank ehrenamtlicher Helfer", sagte die stellvertretende Vorsitzende des Landestierschutzverbandes, Jutta Schütze. Da sich viele der Heime noch im Aufbau befänden, seien die Kosten enorm. Zudem könnten die meisten Heime nur auf zwei bis drei feste Mitarbeiter zurückgreifen - "aber Schließungen stehen nicht zur Debatte".
"Geld fehlt vorne und hinten", betonte der Leiter des Potsdamer Tierheimes, Detlev Wenzel. Dabei sei auch die ständig abnehmende Spendenbereitschaft ein großes Problem. "Unsere Futtermittelspendenaktion lief zwar gut, aber größere Geldspenden bekommen wir eigentlich gar nicht." Im Potsdamer Tierheim haben derzeit unter anderem rund 30 Hunde, 50 Katzen, 20 Kleinnager und 15 Vögel ein neues Zuhause. Probleme mit einer Zunahme von ausgesetzten Tieren zur Ferienzeit haben die Potsdamer kaum. "Dann bekommen wir immer nur unwesentlich mehr Tiere als sonst", sagte Wenzel.
Das ist auch die landesweite Beobachtung des Tierschutzverbandes. "Gerade im ländlichen Raum ist die Bereitschaft, sich gegenseitig in Ferienzeiten zu helfen, sehr groß", meinte Schütze. Tierheime in der Nähe von Autobahnen hätten am ehesten mit diesem Problem zu tun. "Aber eigentlich ist das Aussetzen von Haustieren zur Ferienzeit nur ein Problem der Großstädte." Das bestätigte auch das laut Schütze größte Tierheim des Landes in Ladeburg (Barnim). "Wir sind gut vorbereitet auf die Ferienzeit, aber es werden meist nur wenige Tiere mehr", sagte sein Leiter Frank Henning.
Das 1991 gegründete Tierheim, in dem derzeit etwa je 50 Hunde und Katzen sowie zahlreiche Groß- und Kleintiere leben, hat ebenfalls mit finanziellen Problemen zu kämpfen. "Zum Glück haben wir viele ehrenamtlich Engagierte, die beispielsweise die Hunde ausführen." Märkische Oderzeitung
Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht neue alarmierende Nachrichten von bedrohten Arten in den Medien erscheinen. Die Weltmeere sind fast leer gefischt, Wildkräuter verschwinden zusehends aus den Kulturlandschaften Europas, Amerikas und Asiens. Darüber hinaus gleichen sich die Pflanzengesellschaften auf den großen Landmassen der Erde immer mehr an. In dieser Situation werden städtische Lebensräume in einem bisher nicht beobachteten Ausmaß attraktiv für bedrohte Lebensformen. weiter...
Geld regiert die Welt, und ohne Moos ist meist nix los. Doch mit dem Übernachtungsverzeichnis des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) öffnen sich viele Türen. Ob in Altbauwohnungen, Eigenheimen, Plattenbauten oder im Gärtchen, eins ist allen gemeinsam: Radler werden von Dachgebern freundlich aufgenommen, ohne einen Cent zu zahlen. weiter...