Es ist schon länger als ein Jahr her, da wollte eine Hundebesitzerin die Dienste eines Taxis in Anspruch nehmen. Der Haken an der Sache: Ihr Dobermann sollte ebenfalls transportiert werden. Der Taxi-Fahrer lehnte ab. Die Dame fühlte sich schlecht behandelt. Man sah sich vor Gericht.
Wuppertal. Der Richter verhängte gegen den Fahrer eine Geldbuße von satten 150 Euro wegen vorsätzlicher Beförderungsverweigerung. Das Oberlandesgericht (OLG) in Düsseldorf hob den Richterspruch auf. Tenor des nicht mehr anfechtbaren Urteils: Der Taxi-Fahrer hatte seinerzeit Recht, den Dobermann nicht mit an Bord zu nehmen. Ein Präzedenzfall auch für Wuppertal? "Ein Taxifahrer darf sich lediglich nicht weigern, einen Blindenhund mitzunehmen", verweist Horst Polnick, Chef der Taxi-Zentrale Wuppertal, auf Paragraph 12 der Verordnung über die Allgemeinen Beförderungsbedingungen.
Grundsätzlich wollen die Taxifahrer aber natürlich ihre Kunden mitsamt Hund, ob Dackel oder Schäferhund, mitnehmen. Deshalb empfiehlt Polnick bei der Taxi-Bestellung für alle Fälle auf den tierischen Fahrgast hinzuweisen. "Dann schicken wir einen Kombi das ist dann alles überhaupt kein Problem." Grundsätzlich verfahren die Taxi-Fahrer im Tal allerdings nach der Methode: Herrchen beziehungsweise Frauchen sitzen auf dem Beifahrersitz und nehmen ihren angeleinten Hund im Fußraum zwischen die Beine. "Das ist sicher", sagt Polnick. In Wuppertal habe es bislang keine Zwischenfälle mit Hunden im Taxi gegeben.
Von der Fußraum-Methode wussten die Richter am OLG allerdings offenbar nichts. Sie begründeten ihre Dobermann-Entscheidung unter anderem mit den unterschiedlichen Gegebenheiten in den jeweiligen Taxis. weiter...
An sonnigen Spätsommertagen sind sie jetzt wieder überall leicht zu entdecken - seidig schimmernde Spinnennetze in Blumenkübeln auf dem Balkon und der Terrasse, in Gebüschen von Gärten, Parks und Wegrändern, auf Wiesen und Weiden.
Besonders auffällig sind die großen, imposanten Radnetze der Gartenkreuzspinne. Häufig sieht man auch zarte Spinnfäden, die wie von Geisterhand bewegt durch die Luft schweben. Von ihnen hat der "Altweibersommer seinen Namen: Die seidigen Fäden erinnern an langes weißes Haar, an die Haare von "alten Weibern". Tatsächlich handelt es sich aber um die Flugfäden von winzigen Jungspinnen, so der NABU Kreisverband Recklinghausen.
Der Grund für den Spinnenflug ist Nahrungsmangel. Spinnenweibchen legen so viele Eier an einer Stelle ab, dass die geschlüpften Jungtiere dort aufgrund von knapper werdender Nahrung nicht lange zusammen bleiben können. Die Jungspinnen machen sich selbstständig. Sie erklimmen hochaufragende Gegenstände wie Zaunpfähle oder Büsche, stellen sich hochbeinig auf und lassen einen Faden aus den so genannten Spinnwarzen austreten. Der Faden wird vom Wind aufgegriffen, wird immer länger und trägt schließlich die Spinne in die Luft.
Dabei legen die jungen Spinnen oft erstaunliche Entfernungen zurück: In 4 000 Metern Höhe und über dem Meer, 350 Kilometer vom nächsten Land entfernt, wurden die Winzlinge schon gefunden. Wann sie landen wollen, entscheiden die Spinnen selber: Sie haspeln einfach ihren Flugfaden zusammen und sinken dann zu Boden. weiter...
Über 40.000 Kraniche, dazu mehr als 50.000 nordische Gänse und Enten rasten jeden Herbst im Havelland, 50 Kilometer nordwestlich von Berlin. Doch die Fläche ist viel zu klein, meinen Umweltschützer. Störungen durch Landwirtschaft und Touristen seien an der Tagesordnung. Die Deutsche Umwelthilfe will deshalb mit Unterstützung durch T-Mobile sowie mit Hilfe von Spenden mehr als 300 Hektar Land kaufen und dort ruhige Schlafplätze für Kraniche schaffen.
Die Niederung im Havelland liegt günstig auf der Zugroute der Kraniche: Sie finden hier beste Bedingungen für den Zwischenhalt bei ihrem Flug von den nordischen Brutplätzen in die spanischen Winterquartiere, vor allem feuchte, überstaute Wiesen. weiter...
Täuscht euch nicht, warnten die Demonstranten. Brian Hill rief vor dem Parlament: Dies ist nicht das Ende, dies ist erst der Anfang! Die Jagd ist ein Stück britischer Kultur, das werden wir nicht sterben lassen. Begleitet von heftigen Protesten hat das britische Unterhaus am Mittwochabend ein endgültiges Verbot der traditionellen Fuchsjagd beschlossen. Die Entscheidung fiel mit einer deutlichen Mehrheit von 356 zu 166 Stimmen. Befürworter der Fuchsjagd hatten sich zuvor vor dem britischen Parlament in London blutige Scharmützel mit der Polizei geliefert. Einige Demonstranten wurden Blut überströmt weggetragen. Fünf Störer sind während der Fuchsjagd-Debatte in den Sitzungssaal des britischen Unterhauses eingedrungen und haben dort Abgeordnete bedroht. Der beispiellose Vorfall ereignete sich nur zwei Tage, nachdem es einem als Batman verkleideten Demonstranten gelungen war, auf den Buckingham-Palast zu klettern. weiter...
Die Kanarischen Inseln sind weltweit Nummer eins beim Whale Watching. Damit die Attraktion auch langfristig erhalten bleibt, ist der größte europäische Tourismuskonzern, TUI, eine ungewöhnliche Kooperation eingegangen. weiter...
Auf dem diesjährigen Internationalen Film Festival in Toronto (09.09. - 18.09.2004) soll in der Kategorie "Real to Reel" der Videofilm "Casuistry: The Art of Killing a Cat" ("Kasuistik" Die Kunst eine Katze zu töten") präsentiert werden. Wie der Titel schon signalisiert, handelt es sich hierbei nicht nur um einen "Trash-Film",sondern um einen so genannten "Snuff Film" ("Snuff-Filmen" bedeutet "sadistische Tötung von Menschen oder Tieren"). Der Film wurde 2001 von zwei Jugendlichen aufgenommen, zeigt die über 17 Minuten andauernde Misshandlung, Häutung und Tötung einer Katze. Über den Film wurde damals schon heftig in der kanadischen Presse diskutiert. Selbst die amerikanische Polizei ermittelte gegen die beiden jugendlichen Filmemacher wegen Tierquälerei. "Jetzt deklariert man diesen Horror-Streifen einfach als Kunst, und alles ist erlaubt?! Nicht mit uns!" so Judith Schmalzl vom Deutschen Tierhilfswerk e.V. in München. Sie versichert: "Wir werden alles daran setzten, dass dieser Film nicht in Deutschland zu sehen sein wird." weiter...
Im Naturschutzzentrum Ökowerk am Teufelssee wird heute das Informationszentrum "Wasserleben" offiziell eröffnet. Die interaktive Ausstellung zum Thema Wasser erklärt Kindern und Erwachsenen unter anderem, wie Wasser Landschaften formt, wie das Ökosystem See funktioniert und warum Trinkwasser so wichtig ist. Die Ausstellung ist ab Sonntag für die Öffentlichkeit zugänglich. Öffnungszeiten: Di-Fr 11-18 Uhr, Sa/So 12-18 Uhr; der Eintritt kostet 2,50 Euro, ermäßigt einen Euro. Berliner Zeitung
Ein Stern ist nicht genug. Nicht für Marlene Dietrich oder Thomas Gottschalk. In Hollywood mag ein Stern ausreichen, aber hier in Berlin, wo die Bilder das Laufen lernten, sollte es schon ein Sternenhaufen sein, eine ganze Galaxie, die den berühmten Namen umkreist. Bevor sich im Verein der Freunde und Förderer des Filmmuseums die vage Idee eines Boulevards der Stars zum konkreten Projekt verdichtete, stand fest, was es nicht werden sollte: Kein billiger Abklatsch des Walk of Fame auf dem Hollywood Boulevard! Allzu nahe lag der Verdacht eines Plagiats. Aber jetzt sind sich alle Beteiligten sicher, dass ihr Projekt darüber erhaben ist.
Nachdem schon einiges durchgesickert war, wurde der Sternenboulevard gestern offiziell vorgestellt, im Filmmuseum an der Potsdamer Straße, deren Gehwege zwischen Daimler-Chrysler-City und Sony-Center nun den Stars reserviert sind. Ermöglicht durch Sony als Sponsor hatte es einen Wettbewerb gegeben, eine Jury hatte über vier Entwürfe zu urteilen: Einstimmig entschied sie sich für den Entwurf der Londoner Architektin Zaha Hadid, die in Berlin ein IBA-Wohnhaus in der Stresemannstraße gebaut hat, für Wolfsburg das gerade entstehende Wissenschaftszentrum entwarf und überhaupt international sehr hoch gehandelt wird. Ihr Entwurf war aber auch der am schwersten zu realisierende: spiralförmige Sternenbündel,die sich je einem Segment der Film- und Fernsehkunst widmen, den Schauspielern, Regisseuren, Kameraleuten, Produzenten. Verwendet werden Glasfaserelemente im Asphalt, die auf veränderten Lichteinfall reagieren, aufleuchten, dunkel werden, bei Nacht durch ein Lichtnetz von innen strahlen eine Promenade des Lichts. weiter...
Sonne, Sonntag, Heisterholz: Die einen gehen spazieren, die anderen sind mit dem Gewehr unterwegs. Vorgestern allerdings wurde ein Hund getötet - weil er ein Reh verfolgt hätte. Das jedenfalls behaupteten zwei Jäger, gegen die nun Polizei ermittelt.
Renate und Karl H. sind fassungslos. Ein- bis zweimal in der Woche ging das Ehepaar mit seinem Border Collie im Heisterholz spazieren. So auch vor zwei Tagen. ,Balthasar", so der Name des anhänglichen Hundes, lief ins Dickicht. Dann peitschte ein Schuss durch den Wald. Und dann noch einer.
Renate H., die sofort loslief: 100 nis 150 Meter vom Weg entfernt habe sie ,Balthasar" auf dem Boden liegend vorgefunden. ,Er konnte sich nicht mehr bewegen." Ihr Mann, der ihr gefogt sei, habe auf einem Hochsitz einen Jäger (65 jahre, eckiges Gesicht, mittelgroß, graue Haare) regungslos sitzen sehen, so alls wolle er nicht entdeckt werden. Auf den Vorfall angesprochen, habe dieser behauptet, dass der Hund ein Reh gejagt hätte. weiter...
Naturschutz und die Nutzung der Natur durch Sportler sind nach Einschätzung von Bundesumweltminister Jürgen Trittin durchaus miteinander vereinbar. Vor dem am Donnerstag beginnenden Naturathlon quer durch die deutschen Naturschutzgebiete sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Köln, der Versuch, diejenigen, die in der Natur Sport trieben, gegen die Naturschützer aufzustellen, nütze nur denjenigen, die ganz andere Ansprüche hätten, wie Straßenbau, Landwirtschaft und Siedlungsbau. weiter...
Bald schon hat mit Pflanzen zu sprechen mehr als nur einen therapeutischen Effekt: Eine japanische Firma macht aus Grünzeugs Lautsprecher für Musik und Funk.
Ka-on, was soviel wie "Blumenmusik" auf japanisch heisst, besteht aus einem Magnet, dass am Boden einer Vase oder eines Topfs angebracht wird. Dieser 'Magnet' wird mit jedem beliebigen elektronischen Gerät verbunden. Ka-on angeschaltet und schon wird eine Pflanze zum Lautsprecher. Mit dieser Technik können auch Telephongespräche über Pflanzen-Lautsprecher geführt werden.
Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Lautsprechern hat Ka-on den Vorteil, dass durch die unterschiedliche Schallwellenausbreitung ein ganzer Raum gleichmässig mit dem Ton gefüllt wird. Der Preis für die aussergewöhnlichen Geräte wird zwischen 60 und 600 Franken sein. Bald soll auch schon eine Wireless-Verbindung möglich sein. Weiterer guter Nebeneffekt für die Pflanzen sei, dass Ka-on Ungeziefer fern und Schnittblumen länger frisch halte. news.ch
Eisbären am Nordpol leiden noch heute an den Folgen von giftigen Spritzmitteln, die vor Jahren in ganz anderen Gegenden der Welt versprüht worden sind. Dass geht aus drei aktuellen Studien der Umweltstiftung WWF hervor, die am Montag in Bremen veröffentlicht wurden.
Kanadische und norwegische Wissenschafter haben demnach bei Untersuchungen an 300 Eisbären einen regelrechten Giftcocktail im Blut der Tiere nachgewiesen. Infolgedessen sei häufig das Immun- und Hormonsysteme der Eisbären gestört gewesen. Die Gifte hatten sich nach Erkenntnissen der Wissenschaftler über die Nahrungskette angereichert und waren so in das Blut der Bären gekommen.
Bei den nachgewiesenen Giften handele es sich unter anderem um das seit Jahren verbotene Schädlingsbekämpfungsmittel DDT und andere Substanzen, die folglich noch lange nach ihrem Verbot Schäden anrichteten, hieß es weiter. weiter...
Raul Hernandez hatte eine Vision: Kühe im Mini-Format. Der kubanische Bauer züchtet Kühe, die nur 60 bis 70 Zentimeter groß sind und zwischen vier und fünf Litern Milch liefern. Das sei die ideale Menge für eine Familie, erklärt Hernandez.
"Das sind Tiere für die Terrasse, leicht zu halten", sagt Hernandez. Zunächst sei er von seinen Nachbarn in der Provinz Pinar del Rio belächelt worden, als er seine Zucht mit einem besonders kleinen Bullen und den kleinsten Kühen, die er auftreiben konnte, begann.
Nach fünf Jahren und einer Herde Tiere, die ihm nur bis zur Hüfte reichen, habe er inzwischen aber viele Nachahmer gefunden. Der einzige Nachteil der Miniatur-Kühe: "Sie liefern weniger Fleisch". Rheinische Post
Nicht nur alte Leitungen in Wiener Altbauten, auch moderne Küchen- und Badezimmerarmaturen geben Blei ab. Bei einem Test der Arbeiterkammer mit dreizehn Armaturen wurde mit einer Ausnahme bei den Produkten Blei im Wasser nachgewiesen, wenn das Wasser 24 Stunden unbewegt in der Armatur stand. Aber auch andere Schwermetalle wie Cadmium, Nickel oder Kupfer werden von den Armaturen ans Wasser abgeben.
Nach der Trinkwasserverordnung dürfen derzeit im Wochenschnitt maximal 25 Mikrogramm Blei pro Liter Trinkwasser enthalten sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt sogar einen Wert von 10 Mikrogramm je Liter, der auch ab 2013 in Österreich gelten wird.
Bei einer Armatur wurden im Wasser nun von der AK sogar 76,8 Mikrogramm nachgewiesen. Würde ein Kind regelmäßig dieses "erste" Wasser trinken, würde es bereits auf die doppelte maximale wöchentliche Bleiaufnahme allein aus der Armatur kommen, meinte AK-Lebensmittelexperte Heinz Schöffl. weiter...
Wälder sind unersetzlich für Klima-, Trinkwasser- und Hochwasserschutz, als Lebensraum für Tausende von Tier- und Pflanzenarten sowie für die Erholung in ruhiger Waldnatur. Ein Drittel der Landesfläche Bayerns ist von Wald bedeckt, ein Drittel davon wiederum sind Staatswälder, die nach dem Landeswaldgesetz bisher in besonderem Maße Schutz und Erholung dienen.
Der Beschluss der CSU-Landtagsfraktion vom 10. März 2004 und der anschließende Kabinettsbeschluss zur Forstreform bedrohen massiv die Schutz- und Erholungsfunktionen der Wälder Bayerns, vor allem in den öffentlichen Wäldern. Gegen diese Forstreform hat sich ein umfassendes Waldbündis Bayern gebildet, von den Umweltverbänden darunter der bayerische NABU-Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV) über die Privatwaldbesitzer und die Gewerkschaften bis zu den Wandervereinen und den Imkern. Ziel ist es, mit einem Volksbegehren die Forstreform zum verhindern. Damit wird auch ein bundesweites Signal gegen den drohenden Ausverkauf und die schleichende Privatisierung öffentlicher Wälder gesetzt. weiter...
Noch ganz benommen blinzelt die Katzenmutti ihre Jungen an. Auf dem Sitz eines Gabelstaplers hat sie gerade vier winzige Kätzchen geboren. Die Mitarbeiter der Firma Lehmann und Co. Metallbearbeitung in Frankenberg hatten die gebärende Katze am Vormittag auf dem Gabelstapler entdeckt. Mitarbeiterin Barbara Hendel: Wir haben gleich eine Plastikplane drüber gedeckt, damit die Katze ihre Ruhe hat. Dass Kollege David Heinrich (F.l.) dadurch gestern seine Waren nicht abtransportieren konnte, sei nicht allzu tragisch, meint Hendel. Das machen wir dann später. Erst mal soll die Katze sich erholen. Die Miez hat Vorrang. sz-online
Die im Arbeitskreis Flugverkehr zusammengeschlossenen Umweltverbände verurteilen den Vorstoß einer von der Bush-Regierung geschmiedeten Allianz von 22 Staaten scharf, wirksame Klimaschutzmaßnahmen im Flugverkehr zu unterbinden. "Es ist schon schlimm genug, dass die Bush-Regierung Klimaschutz im eigenen Land blockiert", meint Flugverkehrsexperte Dietrich Brockhagen von Germanwatch.
"Dass die USA nun auch noch gemeinsam mit Ländern wie China, Indien und Japan den Europäern Umweltabgaben im Flugverkehr verbieten wollen, ist pure Verhinderungspolitik!"
In einem Brief an Bundeskanzler Schröder, Verkehrsminister Stolpe und Finanzminister Eichel fordern die Verbände die Regierung auf, sich an den Koalitionsvertrag und Bundestagsbeschlüsse zu halten und für wirksame Klimaschutzinstrumente auf internationaler Ebene zu kämpfen. "Minister Stolpe hat das Thema noch gar nicht auf dem Radar", kritisiert Brockhagen, "dabei müsste er laut Koalitionsvertrag und Parlamentsbeschluss Deutschland und die EU gegen den Vorstoß aus den USA entschieden verteidigen." weiter...
Ein ehrgeiziges Projekt wird heute bei einer von der IUCN und dem deutschen Bundesamt für Naturschutz organisierten Tagung gestartet. Der ehemalige Eiserne Vorhang soll als Grünes Band von Europa zu einem Zufluchtsort für Natur und Mensch werden.Brüssel, Belgien/Bonn, Deutschland und FertQ-Hanság Nationalpark, Ungarn, 10 September 2004 (IUCN)Die Initiative "Europäisches Grünes Band" wurde heute bei einem Treffen von europäischen Naturschützern gestartet, um aus den "Trümmern" des ehemaligen Eisernen Vorhangs einen einzigartigen ökologischen Korridor zu entwickeln. Die Teilnehmer hoffen, dass es zu einem Symbol für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung in Europa wird. In seiner Eröffnungsrede zu dem dreitägigen Treffen von Experten aus ganz Europa nannte Professor Hartmut Vogtmann, Präsident des deutschen Bundesamts für Naturschutz (BfN), die Initiative zum Grünen Band "eine historische Chance mit weitreichender Bedeutung für den Naturschutz und die Menschen in einem zusammenwachsenden Europa". Fachleute aus den 22 an das Grüne Band angrenzenden Staaten stimmten darin überein, dass dieses Projekt bei der zukünftigen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit eine wichtige Rolle spielen wird. Tamas Marghescu, der Regionaldirektor der IUCN für Europa, sagte über die Initiative "das Grüne Band wird die geschützten Gebiete entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs wie eine Perlenschnur verbinden und so eine durch ganz Europa verlaufende Lebenslinie der Biodiversität bilden. weiter...
Die fünfte Montagsdemonstration gegen die Arbeitsmarktreform Hartz IV beginnt an diesem Montag wieder um 18 Uhr am Alexanderplatz. Anders als in den Vorwochen ist nicht die SPD-Bundeszentrale das Ziel, sondern das Haus der Deutschen Wirtschaft in der Leipziger Straße im Bezirk Mitte. Der Protestzug geht vom Alex, Unter den Linden und wieder zurück in die Leipziger Straße/Ecke Breitestraße. Im Haus der deutschen Wirtschaft sitzen die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände, der Bundesverband der Deutschen Industrie und die Deutsche Industrie- und Handelskammer. Berliner Zeitung
Paul Sömmer hat seit einiger Zeit Besuch. Der hat zwar keinen Namen, aber eine Nummer: ED 64. Der Besuch ist ein Fischadler, der unter einem "Anflugtrauma" leidet und nicht mehr richtig fliegen kann. "Aber es geht ihm langsam besser und er macht wieder die ersten Flugversuche", sagt der Chef der Naturschutzstation Woblitz bei Himmelpfort. Die liegt im Naturpark Uckermärkische Seen, einem der größten Siedlungsgebiete des Fischadlers im Land. weiter...
Knapp elf Millionen Euro sollen den von Austrocknung und Versteppung bedrohten Spreewald retten. Mit dem Geld, das Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) gestern in Neu Lübbenau symbolisch den Kommunalpolitikern überbrachte, kann natürlich kein zusätzlicher Regen in diese Lagunenlandschaft gezaubert werden. Aber das durch die Klimaveränderung und die Aufgabe der meisten Braunkohletagebaue knapper gewordene Wasser muss länger in der Landschaft bleiben. Dafür verändert Brandenburgs beliebteste und bekannteste Tourismusregion bis zum Jahre 2013 ganz sanft sein Gesicht. 25 Kilometer Altarme der Spree werden geöffnet, 200 Hektar große und fast trockene Moorwiesen überschwemmt und der Wasserspiegel deutlich angehoben. Insgesamt sind rund 100 größere Eingriffe vorgesehen. weiter...
Ganz vorsichtig werden Elbebiber bei Dessau gefangen. Langes und vor allem stilles Warten im Wasser ist angesagt, bis die possierlichen Tiere ihren Fängern ins Netz gehen. Sechs Familien der größten Nagetiere Europas erwarte in den kommenden Wochen dieses Schicksal, bevor sie auf große Reise gehen, sagt Peter Ibe vom Biosphärenreservat Flusslandschaft Mittlere Elbe. Die Fahrkarten sind ins Saarland, nach Niedersachsen und Holland ausgestellt.
Elbebiber gehören zu den "Exportgütern" der Region. Seit 1973 wurden 421 in eine neue Heimat in Wiederansiedlungsprojekte geliefert. Den Anfang machten Vorhaben an der Mulde und an der Pene sowie später bei Frankfurt an der Oder und in Polen. Basis für die Verschickung der Tiere, die 36 Kilogramm schwer werden können, ist ihr Schutz in Sachsen-Anhalt. Etwa alle fünf Kilometer lebt inzwischen entlang der Elbe ein Familienverband mit bis zu neun Kindern. Auf etwa 2500 Exemplare wird der Bestand entlang der Flüsse zwischen Altmark und Burgenland gegenwärtig geschätzt. 1948 lag die Zahl in ganz Deutschland bei 200. 175 davon hatten ihre Heimat in Sachsen-Anhalt. Anfang der 70er Jahre machten sich Schutzmaßnahmen bemerkbar, die Populationen wuchsen. weiter...
Tauben werden mitunter als Rennpferde des kleinen Mannes bezeichnet. Und tatsächlich verfügen die Vögel über eine hochgezüchtete Muskulatur, haben niederländische und amerikanische Biologen ermittelt. Ihr charakteristisches Gurren erzeugen die Tiere demnach mit Hilfe von Muskelfasern, die zu den am schnellsten arbeitenden im gesamten Tierreich gehören.
Ähnlich hochspezialisierte Muskeln seien beispielsweise in der Klapperschlangen-Klapper zu finden, schreiben die Forscher um Coen Elemans von der Universität Wageningen im Magazin "Nature". "Sollten sie der grundlegende Muskeltyp für die Produktion des Vogelgesangs sein, könnten sie sehr viel weiter verbreitet sein als bislang angenommen." Und angesichts des relativ einfachen Taubengurrens sei es durchaus denkbar, dass Singvögel mit komplexen Gesangslauten noch leistungsfähigere Muskeln besitzen. weiter...
300 europäische Forscher von 16 Instituten und Organisationen aus zehn Ländern haben ein virtuelles Institut zur Bekämpfung von Seuchen, die von Tier auf den Menschen übertragen werden, gegründet. Insgesamt stellt die EU für das Med-Vet-Net http://www.medvetnet.org/ in den ersten fünf Jahren 14,4 Mio. Euro zur Verfügung.
Das virtuelle Med-Vet-Net soll die meisten der zoonotischen Krankheiten, die von Bakterien, Viren und Parasiten verursacht werden, erfolgreich bekämpfen. Jährlich verursachen die Folgen dieser Erkrankungen etwa sechs Mrd. Euro Kosten innerhalb der EU. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben jährlich 14 Mio. Menschen an Salmonellen, Tollwut und Kryptosporidiose. weiter...
Die Mehrheit der Deutschen steht der Jagd kritisch gegenüber oder lehnt sie ab. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Demnach stehen 76,3 Prozent der Deutschen der Jagd kritisch gegenüber oder lehnen sie ab. 68,1 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Bundesregierung die Jagdausübung künftig stärker nach Gesichtspunkten des Natur- und Tierschutzes regulieren sollte. weiter...
Ein Mischlingswelpe in Florida hat mit der Pfote einen Pistolenschuss ausgelöst und seinen Besitzer niedergestreckt. Dem Hund kann man keinen Vorwurf machen: Es war Notwehr.
Der Besitzer Jerry Bradford wollte das Hundebaby und sechs seiner Geschwister erschießen, berichtete der Sender ABC am Donnerstag. Weil der kleine Hund zu entwischen drohte, nahm er ihn in die Hand. Dabei kam der Welpe mit der Pfote an den Abzug.
Der Schuss durchschlug das Handgelenk des Mannes. Bradford sagte, er habe die Welpen nicht unterbringen können, er habe keine andere Alternative gehabt, zitierte der Sender Polizeisprecher Ted Roy. Der Mann werde wegen Tierquälerei angeklagt. Ein Arzt hatte die Polizei alarmiert, als Bradford mit der Schusswunde in der Notfallaufnahme auftauchte.
Nach Angaben des Senders überlebten vier der drei Monate alten Welpen, einschließlich des Helden. Sie warten nun in einem Tierheim auf neue Besitzer. Süddeutsche Zeitung
Auf einem Fußballplatz in der zentralfranzösischen Ortschaft Oyré sind 32 verwaiste Gartenzwerge aufgetaucht. Der örtliche Kicker-Club brachte die offenbar gestohlenen Zwerge, die auf dem Spielfeld herumstanden, in Sicherheit. Vorerst konnten nur für drei Zwerge die "Eltern" gefunden werden. In den letzten Jahren gab es in Frankreich zahlreiche Gartenzwerg-Entführungen. Berliner Zeitung
Die 7-jährige Hündin Asta ist allein mit einem Zug von Lödingsen nach Göttingen gefahren. Ohne ihr Herrchen stieg sie gestern in die Regionalbahn 24847 und beim nächsten Halt im Hauptbahnhof Göttingen wieder aus.
Polizeibeamten des Bundesgrenzschutzes folgte die Hündin vom Bahnsteig brav auf die Dienststelle. Mitarbeiter der Bahnschutzgesellschaft hatten die Beamten darüber informiert, dass Fahrgästen ein herrenloser Hund im Zug aufgefallen war.
Über die Steuermarke des Hundes konnten die Bundespolizeibeamten den Besitzer ermitteln. Die Freude war bei Herrchen und Hund groß, als sie sich wieder sahen. Gegen 09:00 Uhr holte der Mann seinen Hund ab. Am Morgen hatte er bereits bei der Polizei das Weglaufen seines Hundes gemeldet.
Unklar ist der Grund, warum Asta das Grundstück verließ und mehr als einen Kilometer zum Haltepunkt lief. Sie wurde bisher nicht dorthin mitgenommen und fuhr noch nie im Zug. Polizeipresse.de
Das Niedersächsische Umweltministerium bereitet derzeit eine Änderung des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes vor. Danach soll zukünftig artenreiches Grünland mit Pflanzen, die es weder nass noch sehr trocken mögen (artenreiches mesophiles Grünland) nicht mehr als sogenanntes 28a Biotop geschützt werden.
"Nur in Niedersachsen mussten bislang die entsprechenden Flächen noch aufwendig erfasst werden. Dies bereitet den Landkreisen erheblichen unnötigen Aufwand", so Umweltminister Hans-Heinrich Sander. Deshalb wies das Umweltministerium heute, Donnerstag, 9. September, in einem Schreiben an die Bezirksregierungen auf die beabsichtigte gesetzliche Änderung hin, damit die Planer sich schon jetzt darauf einstellen können. weiter...
Kaum hat sich die spektakuläre Fassaden-Republik im mit 300 000 Litern Wasser gefluteten Foyer des Palasts der Republik etabliert, da naht auch schon das Ende der Bootsfahrten auf dem Teich der Republik. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wird der Volkspalast entflutet. Die Nachfrage war groß, die Schlangen lang, und manche Besucher kamen gar nicht zum Zuge: Nur täglich bis zu 600 Leute konnten das Foyer mit Schlauchbooten erkunden. Am heutigen Donnerstag von 10 bis 14 Uhr sowie Freitag und Sonnabend von 14 bis 18 Uhr ist die letzte Gelegenheit zur Schlauchboot-Tour mit Gondolieri und Fassadenteilen im diffus erleuchteten Rohbau am Schloßplatz. Der Einritt kostet 8 Euro (ermäßigt: 5 Euro). weiter...
Eine Familie liegt auf dem Rücken vor dem Adlon. Kinder kicken ein paar Bälle vor der Staatsoper. Ein Pärchen picknickt vor dem Brandenburger Tor. Im Gras, das auf der Straße liegt. So sieht der Boulevard Unter den Linden aus, wenn Peter Wellach seine Computersimulationen vorführt. Er will die Prachtstraße in einen Park verwandeln - für ein Wochenende, nächsten Sommer. Wellach will Rollrasen auf die Straßen legen, wie er sonst in Fußballstadien liegt. Partner für Berlin hat zugesagt, das Projekt ins Programm der "Schaustelle 2005" aufzunehmen. Der 37-Jährige sucht jetzt nach Sponsoren - zusammen mit seiner Agentur id3d, die sonst Museumsausstellungen gestaltet, und Alice Ströver, der Vorsitzenden des Kulturausschusses im Abgeordnetenhaus.
Außerhalb des Computers ist Unter den Linden kein Ort für ein lauschiges Picknick. Sechsspuriger Verkehr, Touristen in Scharen, und Bagger, die sich durch den Bebelplatz wühlen. Die Bänke in der Mitte locken nur diejenigen, die den weiten Weg zum Brandenburger Tor nicht in einem Stück schaffen. "Die Menschen bleiben nur so lange wie sie müssen", sagt Peter Wellach. "Das ist eine Transitstraße, keine Flaniermeile." Wenn Unter den Linden für den Verkehr gesperrt wird, dann für Bierstände und Werbebanner. Bei so einem Straßenfest kam Wellach auch die Idee zum Park: "Das kann doch nicht alles gewesen sein", habe er gedacht, sagt er. Der Park sei nur konsequent: "Wie kriegt man am schnellsten Lärm und Alltag raus? Mit Grün." weiter...
Noch zwei Wochen Schonzeit dann müssen alle Berliner Hunde zumindest auf Straßen, Plätzen und in Fußgängerzonen mit Menschenansammlungen per Gesetz an die kurze Leine. Denn am 23. September will die rot-rote Koalition das neue Hundegesetz im Abgeordnetenhaus verabschieden. Der Begriff Menschenansammlung bleibt im Gesetzentwurf allerdings unklar. SPD und PDS verstehen darunter Demonstrationen oder Volksfeste, aus Sicht des Tierschutzvereines Berlin könnten aber auch schon gedrängte Einkaufsbummler oder Schulklassen auf der Straße als Ansammlung angesehen werden. Diese unklare regelung bringt noch mehr Streit und Probleme bei der kontrolle, sagen die Tierschützer.
Eine generelle Leinenpflicht unabhängig davon, wie belebt die Straße ist, sieht der Gesetzesentwurf nicht vor. Weiterhin müssen Hundehalter für ihr Tier eine Haftpflichtversicherung abschließen und ihm einen Chip einpflanzen lassen, der es identifizierbar macht.
Ursprünglich sollte das Gesetz schon am Donnerstag verabschiedet werden, doch wegen eines Formfehlers bei der vorherigen Diskussion im parlamentarischen Gesundheitsausschuss verschob man den Termin nun um zwei Wochen. weiter...
Katzen können einer niederländischen Studie zufolge das Vogelgrippe-Virus auch auf ihre Artgenossen übertragen. Die Forscher hatten wenige Monate alte Hauskatzen auf verschiedenen Wegen mit dem gefährlichen Virustyp H5N1 infiziert. Brachten sie diese mit weiteren Hauskatzen in Käfigen zusammen, so erkrankten auch diese. Deshalb müsse die Rolle von Katzen bei der Weiterverbreitung des Virus auf Geflügelfarmen, aber auch auf dem Weg vom Geflügel zum Menschen überprüft werden, schreibt das Team um Thijs Kuiken vom Erasmus Medical Center in Rotterdam. weiter...
Sie starben wie die Fliegen. 270.000 Bienenvölker wurden im vergangenen Jahr vernichtet - dreißig Prozent der Honigbienen in Deutschland. Die Ursache: der weltweit gefährlichste Bienenparasit, eine aus Asien eingeschleppte Milbe. Die Folgen des Bienensterbens sind fatal, denn die Tiere erfüllen wichtige Aufgaben in der Natur und sind als Honigproduzenten wirtschaftlich bedeutend.
Ihr volkswirtschaftlicher Wert liegt pro Jahr bei etwa 2,2 Milliarden Euro. Das Institut für Zoologie der Martin-Luther-Universität (Halle-Wittenberg) und das Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf (Brandenburg) suchen nun nach Bienen, die für die Milbe weniger anfällig sind. Sie wollen widerstandsfähige Bienenvölker züchten und damit das Ökosystem in der Balance halten. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Projekt mit rund 439.000 Euro. weiter...
Es ist das nach Betreiberangaben derzeit weltgrößte Solarstromkraftwerk die Fünf-Megawatt-Anlage zwischen Espenhain und Mölbis im Leipziger Land. 33 500 Solarmodule liefern den Strom, der den Bedarf von etwa 1800 Haushalten decken kann. Der Projektentwickler und Betreiber Geosol aus Berlin investierte 22 Millionen Euro. Heute weiht nun Bundesumweltminister Jürgen Trittin den Solarpark ein.
Durch die umweltfreundliche Stromerzeugung soll der Ausstoß von jährlich 3700 Tonnen Kohlendioxid vermieden werden. Matthias Ermer von Geosol-Partner Shell Solar GmbH: Unser Unternehmen arbeitet noch an drei weiteren Anlagen. Aber Espenhain ist derzeit die größte. Wermutstropfen: Durch die Hochtechnologie entstehen nur ein bis zwei Arbeitsplätze.
Der "Solarpark Leipziger Land" ist auf dem Areal des ehemaligen Braunkohle-Veredelungswerks Espenhain entstanden. Der Industriekomplex wurde Ende der 30er Jahre errichtet und produzierte vor allem Briketts, Koks und Teer. Zwei Braunkohlekraftwerke stellten Strom und Wärme für die Brikettfabriken, Schwelereien und für den angrenzenden Braunkohletagebau bereit. Geosol hatte die Sonderfläche von der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH gekauft, die das gesamte Areal seit 1991 saniert. weiter...
Ein Streit um Kosten verzögert das neue Gutachten zum Vogelschutz in den geplanten Offshore-Windparks in Nordergründe in der Wesermündung und Borkum-Riffgat. Nach einem Bericht des Bremer "Weser Kurier" von am Dienstag verlangen die beiden für die Betreiber Energiekontor und Enova tätigen Umweltbüros, das Umweltministerium solle für Daten über Vogelbestände eine Vergütung von rund 4830 Euro inklusive Mehrwertsteuer übernehmen. Das Ministerium lehne dies aber ab. Im Streit um die Windparks in der Nordsee und eine mögliche Gefährdung von Vögeln sollte ein neues Gutachten Klarheit über das Vogelaufkommen an den Standorten bringen (wir berichteten).
Nach einer Studie müssen die Regionen, in denen die Anlagen gebaut werden sollen, als Vogelschutzgebiete ausgewiesen werden. Ein anderes Gutachten kam aber zum Schluss, dass Vögel durch die Windparks nicht gefährdet seien. Im Streit um die Kostenübernahme für das Gutachten sagte ein Sprecher des Umweltministeriums dem "Weser Kurier", es liege schließlich im Interesse der Investoren, diese Daten zur Verfügung zu stellen. Es bestehe keine Grund, dass der Staat dafür zahlen solle. weiter...
Fast die Hälfte der Fläche der Berliner Friedhöfe ist überflüssig. Deshalb hat die Senatsumweltverwaltung einen Friedhofsentwicklungsplan erarbeitet, der gestern im Senat vorgelegt wurde. In dem Plan wird aufgelistet, welche Flächen künftig für Bestattungen geschlossen werden sollen, um sie langfristig in reine Grünflächen umzuwandeln.
Der Plan ist längst überfällig. Die Einwohnerzahl der 3,4-Millionen-Stadt ist gesunken, und die Sterberate ist rückläufig. Schließlich setzt sich der Trend zu kostengünstigen und Platz sparenden Urnenbestattungen in Gemeinschaftsgräbern fort. Die Urnen benötigen nur ein Fünfundzwanzigstel der Fläche einer Erdgrabstätte. Inzwischen erfolgen 36 Prozent aller Bestattungen in derartigen Urnengemeinschaftsanlagen. Vor dreißig Jahren gab es diese Form der Beisetzung in Berlin noch nicht. weiter...
Prognosemodell für Pflanzenschutzmittelbelastung der Oberflächengewässer
Einträge von Pflanzenschutzmitteln (PSM) stellen eine Gefahr für den "guten Gewässerzustand" der Oberflächengewässer dar, der bei der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) bis zum Jahre 2015 erreicht werden soll. Die laufende Bestandsaufnahme von Belastungen und deren Auswirkungen auf den guten Zustand macht daher auch eine Quantifizierung der Einträge von Pflanzenschutzmitteln aus diffusen Quellen erforderlich. Das Institut für Ressourcenmanagement der Universität Gießen entwickelte - in einem Forschungsprojekt im Auftrag des Umweltbundesamtes - das Prognosemodell DRIPS (Drainage-Runoff-Spraydrift Input of Pesticides in Surface Waters). Es soll Schätzungen ermöglichen, wie sich die PSM-Anwendungen im Ackerbau, auf die PSM-Konzentrationen in Flüssen auswirken. weiter...
Vor der Südostküste der Türkei hat mit dem Untergang des Frachters "Ulla" ein Umweltskandal seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Der altersschwache Frachter lag mit 2200 Tonnen Giftabfall beladen bereits seit vier Jahren im türkischen Hafen Iskenderun. Experten befürchten, dass die giftige, mit Schwermetallen belastete Asche aus Kraftwerken in Spanien das Hafenbecken und die umliegenden Seegebiete verseuchen könnte.
Ursprünglich sollte die "Ulla" ihre brisante Ladung von Spanien nach Algerien bringen. Doch dort wies man die Giftfracht ab. Als das Schiff dann im Jahre 2000 vor der Türkei auftauchte, wurde die Reise gestoppt. Analysen ergaben, dass die Asche Chrom-VI enthielt. Eine Substanz, die nicht in die Türkei eingeführt werden darf. Die Behörden versiegelten die Ladung und verboten dem Schiff die Weiterfahrt. Greenpeace warnte damals vor einer möglichen Umweltkatastrophe. weiter...