Erstmals weltweit ist ein Baby durch den Einsatz genetisch veränderter Immunzellen von Leukämie geheilt worden. Der Eingriff am heute einjährigen Mädchen gelang im Londoner Great Ormond Street Hospital. Das Mädchen hatte nicht auf Chemotherapie und Knochenmarktransplantation reagiert und schien nur noch kurze Zeit zu leben zu haben. Die Ärzte schlugen den Eltern daraufhin eine neuartige Behandlung vor, an der sie an ihrem Spital gerade arbeiteten: Dabei werden die weissen Blutkörperchen eines gesunden Spenders so verändert, dass sie gegen die medikamentenresistente Leukämie vorgehen.
Ein internationales Forscherteam um Torsten Wappler von der Universität Bonn hat untersucht, wie sich das Verhalten heutiger Bienen im Laufe der Evolution entwickelt hat: Waren ihre Vorfahren eher Spezialisten und flogen hauptsächlich die Blüten ausgewählter Pflanzenarten an, oder Generalisten, die weniger wählerisch waren?
Die Forscher untersuchten Bienenfossilien von zwei deutschen Fundstätten, nämlich von der Grube Messel sowie vom Eckfelder Maar, Rheinland-Pfalz, die auf 48 beziehungsweise 44 Millionen Jahre datiert sind. «Wir wollten wissen, ob sich das Bestäubungsverhalten während dieser Zeit weiterentwickelt hat», erklärt Wappler. Hierfür bestimmten die Forscher die Pollen, die sich auf dem Körper sowie in den Pollenkörbchen an den Beinen der versteinerten Insekten befanden.
Wie sich herausstellte, waren diese Bienen sowohl Generalisten als auch Spezialisten, und zwar gleichermassen vor 48 wie vor 44 Millionen Jahren. Im Pollenkörbchen befanden sich hauptsächlich Pollen bestimmter Pflanzenarten. Diese Pollen waren als Nahrung für die Brut im Bienenstock bestimmt und wurden für diesen Zweck an besonders Pollen-beladenen Blüten gesammelt. Durch Abstreifen mit den Beinen verpackten die Bienen sie in den Pollenkörbchen. Über den Körper verteilt fanden die Forscher jedoch ein Gemisch anderer Pollen. «Unterwegs haben diese Bienen vermutlich einfach wohlduftende Blüten angeflogen, um einen Nektar-Snack zu nehmen. Dabei ist auch Pollen auf ihrem Kopf und Körper gelandet.» Für ihr eigenes leibliches Wohl waren die Bienen also eher Generalisten. Current Biology
Zwischen 1950 und 1980 wurden Tausende junger Schimpansen aus Westafrika nach Europa, Japan und in die USA exportiert. Noch heute zeigen die Tiere ein verändertes Sozialverhalten.Nicht nur Menschenkinder leiden, wenn sie früh von ihrer Mutter getrennt werden. Auch Schimpansen, die sehr jung aus Afrika importiert wurden, zeigen selbst im Erwachsenenalter noch Auswirkungen des frühen Traumas, wie eine Forschergruppe nun im «Scientific Reports» berichtet.
Die damalige Praxis hat jedoch ihre Spuren bei den Tieren hinterlassen, wie Forscher um Elfriede Kalcher-Sommersguter von der Universität Graz und Jorg Massen von der Universität Wien festgestellt haben. Selbst Jahrzehnte später zeigten Schimpansen, die in den ersten beiden Lebensjahren von ihren Müttern getrennt wurden, noch eingeschränktes Verhalten bei der gegenseitigen Fellpflege. Diese dient in der Gruppe dem Aufbau und Erhalt sozialer Beziehungen. «Die verwaisten Schimpansen hatten weniger Partner, denen sie das Fell pflegten, und waren auch weniger aktiv im Vergleich zu Schimpansen, die mit ihren Müttern aufwuchsen», liess sich Kalcher-Sommersguter in einer Mitteilung der Universität Wien zitieren.
Schweizer Forscher haben eine preisgünstige, umweltfreundliche Alternative zu Lithium-Ionen-Akkus entdeckt, die "Katzengold-Batterie". Damit liessen sich ihrer Ansicht nach riesige Speicherakkus zum Beispiel für Gebäude bauen. Die bekannten Lithium-Ionen-Akkus eignen sich aber nicht als Zwischenspeicher im grossen Stil. Sie sind zu teuer, anfällig, und das wertvolle Lithium wird irgendwann knapp.
Forschern um Maksym Kovalenko ist nun gelungen. Sie entwickelten einen Akku, der aus billigen, massenhaft verfügbaren Zutaten besteht. Dazu kombinierten sie Natrium, Magnesium und Pyrit. Pyrit, landläufig bekannt als Katzengold, ist kristallines Eisensulfid, bestehend aus Eisen und Schwefel.
Die so genannte Natrium-Magnesium-Hybrid-Batterie funktioniert bereits im Labor und vereint verschiedene Vorteile: Magnesium sei weit sicherer als Lithium. Die Batterie könne also nicht explodieren. Und schon der Versuchsakku im Labor habe 40 Lade- und Entladezyklen überstanden ohne an Leistungsfähigkeit zu verlieren.
Die Forscher sehen in ihrer Entwicklung vor allem Potential für grosse Netzspeicherbatterien. Zwar eigne sich die Katzengold-Batterie nicht für Elektroautos - dafür sei ihre Leistung zu gering. Wo es aber auf Kosten, Sicherheit und Umweltfreundlichkeit ankomme, sei die Technik im Vorteil.
In ihrer Publikation im Fachjournal "Chemistry of Materials"<=b> schlagen die Forscher Batteriespeicher mit einer Kapazität von Terawattstunden vor. In einem solchen Riesenakku liesse sich beispielsweise die Jahresproduktion eines Atomkraftwerks zwischenspeichern.
Jeden Dezember feiern Tausende Menschen in der südtürkischen Stadt Adana den Anis-Schnaps Raki. Nach Protesten islamischer Organisationen haben die Behörden nun das Fest verboten. Eine Begründung nannte der zuständige Gouverneur Mustafa Büyük nicht. Medien zitierten ihn lediglich mit den Worten: «Wir wollen nicht, dass die Menschen Alkohol trinken, und wir können das nicht hinnehmen, wenn es in aller Öffentlichkeit geschieht.» Das Verbot fachte gestern die Debatte um eine Islamisierung des Landes wieder an.
Allen öffentlichen Anstrengungen zum Trotz legen in den USA viele Menschen weiter an Gewicht zu. Der Anteil fettleibiger Menschen stieg in den Jahren 2013 und 2014 auf 38 Prozent. In den beiden Jahren zuvor waren es 35 Prozent.
Dieser Anstieg ist für Wissenschafter, aber auch für die US-Regierung eine herbe Enttäuschung. Neben anderen Prominenten setzt sich auch First Lady Michelle Obama immer wieder persönlich für gesündere Ernährung ein.
"Der Trend ist bedauerlich und sehr frustrierend", sagte die Ernährungsexpertin Marion Nestle gegenüber der "New York Times", die aus dem nationalen Gesundheits- und Ernährungsbericht zitierte. "Jeder hat gehofft, dass weniger Zucker und Softdrinks den Level senken würden".
Andere Experten wiesen darauf hin, dass der Kampf gegen Fettleibigkeit schon viel früher beginnen müsse, zum Beispiel bei der Ernährung an Schulen und dort besonders bei gezuckerten Getränken.
Vor allem Minderheiten sind von Fettleibigkeit betroffen und unter ihnen weit überdurchschnittlich schwarze Frauen.
Neil Young ist ein alter Mann. Daran ändern auch die T-Shirts und Jeans nichts, die er vorzugsweise trägt. Doch nach fast 50 Jahren im Musikgeschäft spricht ohnehin keiner mehr von Youngs Outfit - die kanadische Rocklegende wird heute 70.
Wissenschaftler der Universität Kyoto entdeckten vor wenigen Jahren im Mahale Mountains National Park in Tansania ein schwerbehindertes Schimpansenjunges mit Symptomen, die dem Downsyndrom ähnelten, wie die Forscher in der Onlineausgabe von «Primares» schreiben. Sie hatten die Affengruppe über einen Zeitraum von zwei Jahren beobachtet und Erstaunliches erlebt. Die Mutter und die Schwestern haben laut Forscher das Baby mit ihren Armen gestützt, wenn es gesäugt wurde. Das sei in der Wildnis noch nie beobachtet worden. Normalerweise klammern sich Schimpansenbabys aus eigenen Kräften von unten an ihre Mütter. Das behinderte Baby sei dazu zu schwach gewesen. Diese Fürsorge habe es dem Baby ermöglicht, «23 Monate in der Wildnis zu überleben». Dann sei das Junge verschwunden und vermutlich gestorben. Auch andere Mitglieder der Affengruppe zeigten kein ablehnendes Verhalten gegenüber dem Baby. Die Forscher erhoffen sich, aus der Erfahrung Erkenntnisse über die Entwicklung menschlichen Sozialverhaltens zu erhalten.
Der Komponist und Sänger Allen Toussaint ist tot. Der aus New Orleans stammende Musiker starb am Montagabend nach einem Konzert in Spanien an einem Herzinfarkt. Er wurde 77 Jahre alt.
Toussaint gehörte zu den einflussreichsten Musikern seiner Zeit in den USA. Die meisten seiner Titel machten aber andere populär, wie etwa "Working in the Coal Mine" (Lee Dorsey), "Fortune Teller" (Benny Spellman, Rolling Stones), "Southern Nights" (Glen Campbell), "Mother in Law" (Ernie K-Doe) oder "Play Something Sweet" (Three Dog Night).
Der Verbrauch von Kohle, Öl und Erdgas muss weltweit sinken. Drastisch. Sonst gelingt es nicht, die Erderwärmung in erträglichen Grenzen zu halten. In zweieinhalb Wochen beginnt in Paris die Klimakonferenz, auf der die Staatengemeinschaft darum ringen wird, diesen anerkannten Grundsatz in einen globalen Klimavertrag zu fassen. Doch zu Hause heizen viele Staaten den Verbrauch von fossilen Energien mit Subventionen noch zusätzlich an - und das nicht zu knapp.
Rund 490Milliarden Dollar gaben Staaten im Jahr 2014 aus, um die Preise für Kohle, Öl und Erdgas mit Subventionen künstlich zu verbilligen. Diese Zahl gab die Internationale Energieagentur (IEA) gestern bekannt, als sie in London ihren World Energy Outlook präsentierte. Die Summe ist enorm. Zum Vergleich: Über Subventionen für erneuerbare Energien wird zwar viel geschrieben. Doch auf globaler Ebene macht die Förderung sauberer Energie weniger als ein Viertel der Subventionen für schmutzige Energie aus: 112Milliarden Dollar. Sogar die jährlich 100Milliarden Dollar, welche die reichen Länder ab 2020 versprochen haben, um die Klimapolitik in Entwicklungsländern zu unterstützen, wirken angesichts der Subventionssumme für fossile Energie bescheiden.
Ungünstige Bedingungen in einer frühen Lebensphase können sich auf Essverhalten und Körpergewicht im späteren Leben auswirken. Das haben jetzt britische Biologinnen am Beispiel von Staren näher untersucht. Weiter ...
Der Anteil übergewichtiger und stark übergewichtiger Personen hat in der Schweiz in der jüngeren Vergangenheit deutlich zugenommen. Spitäler und Rettungsorganisationen sind deshalb gefordert. Die üblichen Behandlungs- und Transportgeräte sind für adipöse Patienten, wie stark übergewichtige genannt werden, ungenügend. Die Stadtzürcher Spitäler, aber auch die Rettungsorganisationen stellen sich deshalb zunehmend auf die neuen Herausforderungen ein. Aber auch das Krematorium muss sich den neuen Begebenheiten anpassen. Diese Woche installiert das Krematorium Nordheim einen Hebelift, der bis zu 300Kilo bewegen kann.
Für den Bauern ist Klimaschutz mehr, als Strom mit Solarzellen zu produzieren, wie das in der Schweiz immer öfter der Fall ist. Er braucht zusätzliches Fachwissen – weil Treibhausgase nur wirksam reduziert werden können, wenn er detailliert Bescheid weiss über seinen Betrieb: vom Maschinenpark über klimaschonende Tierhaltung bis zum Grünlandmanagement.
Das zeigt ein neuer Bericht der Forschungsanstalt Agroscope in Reckenholz, die beim Bundesamt für Landwirtschaft angegliedert ist. Die Autoren haben dabei mithilfe eines Punktesystems im Auftrag der Vereinigung der integriert produzierenden Bauern und Bäuerinnen IP-Suisse eine Bewertung vorgenommen, wie gross die Wirkung verschiedener Klimaschutzmassnahmen ist. «Im Zentrum steht dabei nicht das Treibhausgas Kohlendioxid, sondern Methan und Lachgas», sagt Hauptautorin Martina Alig. Das Erwärmungspotenzial von Methan ist deutlich höher als bei CO2, das Gas bleibt aber weniger lang in der Atmosphäre.
Howlin Wolf (* 10. Juni 1910 in White Station in der Nähe von West Point, Mississippi als Chester Arthur Burnett; † 10. Januar 1976 in Chicago, Illinois) - Smokestack Lightning
Ein als «Terror-Uhu» in den Niederlanden berühmt-berüchtigter Vogel bleibt auf Dauer hinter Gittern. Die Gemeinde Purmerend nördlich von Amsterdam hat beschlossen, das Tier nicht wieder freizulassen. Der aggressive Uhu hatte im vergangenen Jahr in dem Ort mehr als 50 Menschen verletzt und war dann eingefangen worden. Experten meinten, es handle sich um ein eigentlich zahmes Tier, das von seinem Besitzer freigelassen wurde.
Eine Klimaerwärmung um 4 Grad Celsius wird einer neuen Studie zufolge weltweit 470 bis 760 Millionen Menschen in Küstenregionen gefährden. Aufbauend auf einer im Oktober veröffentlichten Studie mit Daten für die USA legt die US-Forschungsorganisation Climate Central in ihrer Untersuchung nun interaktives Kartenmaterial für die gesamte Welt vor.
Am stärksten trifft es demnach China, wo 145 Millionen Menschen in überflutungsbedrohten Regionen leben. Dort wäre auch der Effekt einer Erwärmung um nur 2 Grad am höchsten: Dann wären nur noch 64 Millionen Menschen gefährdet. In zwölf weiteren Nationen - darunter Indien, Bangladesh und Vietnam - müssten jeweils mehr als 10 Millionen Menschen dem Wasser weichen.
Selbst in europäischen Ländern mit Meeresküste wie Italien, Spanien, Frankreich oder Deutschland wären demnach auch bei einem 2-Grad-Plus jeweils zwischen 1,5 und 2,8 Millionen Menschen gefährdet
Auf der Jagd nach einem aus einem Restaurant entlaufenen Tiger haben die Behörden an der mexikanischen Pazifikküste erste Spuren der Raubkatze entdeckt. Die Fussspuren des Tigers Ankor seien rund zehn Kilometer von dem Lokal Mangrove Paradise entfernt gesichtet worden, teilten Experten der mexikanischen Umweltschutzbehörde am Freitag mit. Die Suche werde weiter verstärkt. Er soll gefangen werden, ohne dass ihm geschadet wird.
Das Restaurant liegt in der südmexikanischen Gemeinde Coyuca de Benítez in der Nähe des Urlaubsdomizils Acapulco. In dem Lokal hätten die Behörden drei weitere Raubkatzen sichergestellt, erklärten die Fachleute: einen Löwen, einen weiteren Tiger und einen Jaguar. Die Tiere seien nicht ausreichend versorgt worden. Zudem seien die Sicherheitsmassnahmen mangelhaft gewesen.