Jedes Jahr entdecken Forscher neue Tier- und Pflanzenarten. Allein im 2017 wurden 18'000 neue Arten entdeckt und beschrieben. Das tönt nach viel, ist aber angesichts von Millionen noch unentdeckten Lebewesen nur ein Tropfen auf den heissen Stein.
Das Institut für Artenforschung der Universität des Staates New York in Syracuse kürt jedes Jahr eine Liste mit den beliebtesten Neuentdeckungen der letzten 12 Monate. Hier präsentieren wir die Auswahl aus dem Jahr 2017. Weiter...
Nicht viel Federlesen wurde nach der Beschlagnahmung von 92 Kampfhähnen in Kambodscha gemacht: Die Kampfhähne wurden geschlachtet und Polizeikräften zum Essen vorgesetzt. Die Vögel waren in zwei illegalen Hahnenkampfarenen beschlagnahmt worden, die von einem Verwandten von Kambodschas Regierungschef Hun Sen betrieben worden sein soll. Ein Provinzgericht hatte das Schlachten der Kampfhähne angeordnet. Im Internet löste der Vorgang hitzige Debatten aus. Einige Nutzer kritisierten, dass die Kampfhähne viel härter bestraft worden seien als die für die Hahnenkämpfe verantwortlichen Menschen.
Sind Grillenzirpen und Glühwürmchen bald nur noch Erinnerungen an früher? Neue Daten zum Schwund von Insekten haben Naturfreunde 2017 erschüttert. Auch im Ausland häufen sich negative Meldungen. Die Internationale Rote Liste der Weltnaturschutzunion IUCN sei mit 25.800 bedrohten Tier- und Pflanzenarten nun so lang wie nie zuvor, bilanzierte die Umweltstiftung WWF. Der Mensch verursache damit das größte Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier. Andererseits geht es dem WWF zufolge bei einigen Arten auch wieder bergauf. Weiter ...
Ein Film wie gemalt von Vincent van Gogh? Zwei Jahre lang haben über 100 Künstler am ersten komplett aus Ölgemälden zusammengesetzten Animationsfilm gearbeitet – «Loving Vincent».
Von wegen stumm wie ein Fisch: Im Golf von Mexiko leben Umberfische, die können so viel Lärm machen, dass sie das Gehör anderer Meeresbewohner schädigen.
Die Männchen der Art Cynoscion othonopterus finden sich während der Laichzeit in Gruppen von rund 1,5 Millionen Tieren zusammen und produzieren gemeinsam den lautesten Chor, der bisher bei Meeresfischen gemessen wurde: 177 Dezibel erreichen sie mit ihren rhythmischen Rufen.
Dies berichten Forscher der Universität von Austin in der jüngsten Ausgabe der «Biology Letters» der britischen Royal Society. Zum Vergleich: 140 Dezibel entspricht einem in der Nähe startenden Düsenjet.
In den Schweizer Alpen hat sich die zeitliche Verschiebung beim Blattaustrieb zwischen den Hoch- und Tieflagen in den letzten 50 Jahren verringert. Das zeigt eine neue Studie der WSL und der Universität Neuenburg.
Wegen der Klimaerwärmung ist die Winterruhe der Knospen immer früher beendet. Noch Anfang der 1960er-Jahre verzögerte sich die Blattbildung der Bäume um rund fünf Wochen pro 1000 Meter Höhenunterschied. Heute beträgt dieser Unterschied nicht mehr als drei Wochen, wie die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) mitteilte.
Die Forscher haben über 20'000 Beobachtungen analysiert, die seit 1960 von Freiwilligen in der Schweiz gemacht und von MeteoSchweiz gesammelt wurden. Diese betreffen die Zeitpunkte der Blatt- oder Nadelbildung der vier Baumarten Buche, Fichte, Lärche und Nussbaum.
Die Resultate, welche die Forscher in der Zeitschrift "PNAS" publizierten, zeigen deutlich, dass die Blattbildung generell immer früher beginnt. Das verfrühte Austreiben der Blätter habe sich in grossen Höhen sogar rascher vollzogen als in tieferen, heisst es weiter. Verringert hat sich der zeitliche Abstand vor allem nach einem warmen Winter.
Die Forscher erklären das Phänomen teilweise damit, wie lange die Bäume am Ende des Winters mittleren Temperaturen von null bis acht Grad ausgesetzt sind. Diese frostfreie Kältephase ist erforderlich, damit die Knospen aus ihrer Winterruhe erwachen und sich bei warmen Frühlingstemperaturen normal entwickeln.
Eine böse Überraschung haben brasilianische Polizisten bei einem Einsatz erlebt. Sie wurden von zahlreichen Bienen attackiert und mussten wegen einer Vielzahl an Stichen ins Spital gebracht werden.
Die Beamten durchsuchten ein Waldstück nordwestlich von Rio de Janeiro, als sie eine Kiste entdeckten, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Beim Öffnen der Kiste kam der Bienenschwarm zum Vorschein und die Sicherheitskräfte wurden von den Tieren attackiert.
Sieben Polizisten mussten ins Spital eingeliefert werden. Einer von ihnen liegt sogar auf der Intensivstation. Der Nachrichtensender Globo News berichtete, einer der Beamten sei mindestens 300 Mal gestochen worden.
Auf der zu Australien gehörenden Weihnachtsinsel im Indischen Ozean ereignet sich alle Jahre im Dezember ein Naturwunder: Etwa 50 Millionen blutrote Weihnachtsinsel-Krabben sind dann unterwegs, um von Wäldern im Landesinnern aus ans Meer zu gelangen.
Dort übergeben sie ihre befruchteten Eier der Brandung. Das ungewöhnliche Schauspiel auf der Insel südlich von Indonesien dauert gewöhnlich etwa zwei Wochen. Es sorgt für gesperrte Strassen, zieht Scharen von Touristen aus aller Welt an - und kann Anfang 2018 erstmals auch vom Sofa daheim über Google Street View verfolgt werden.
Der US-Internetkonzern schloss eigens einen Vertrag mit dem zuständigen Nationalparkbetreiber Parks Australia, um das Spektakel im Januar zeigen zu können.
Für die Aufnahmen hat Alasdair Grigg von Parks Australia gesorgt: Anfang Dezember machte er sich mit einer Kamera auf dem Rücken auf den Weg, um den Krabben über Stock und Stein zu folgen und ihre Wanderung minuziös zu dokumentieren.
Die Krustentiere haben dabei stets Vorfahrt: Die Regierung lässt alljährlich Strassen sperren, um sie zu schützen. Auch wurden eigens Brücken gebaut, damit sie gefahrlos Strassen überqueren können.
Die Krabben leben das Jahr über in den üppigen feuchten Wäldern, halten so ihre Körper feucht und schützen sich vor der Sonne. Dort warten sie den Zeitpunkt ab, an dem Regenzeit, Mondzyklus und Gezeiten perfekt zueinander stehen, um die Reise Richtung Küste anzutreten.
Nach der Ausrottung Ende des 19. Jahrhunderts haben sich im Kanton Genf erstmals wieder Wildkatzen angesiedelt. Mit Fotofallen konnten ein Dutzend Wildkatzen nachgewiesen werden, darunter auch ein Kätzchen.
Die in der Schweiz geschützte Art ist ein entfernter Verwandter der Hauskatzen. Die letzten Nachweise von Wildkatzen im Kanton Genf gehen auf das Jahr 1887 zurück. Die Katzen wurden damals vor allem wegen ihres Felles ausgerottet.