Fahr'n, fahr'n, fahr'n auf der Autobahn
Ein Haus im Grünen an der Friedrichstraße, mit Blick nach vorne auf die Ostsee und auf die Zugspitze nach hinten. So verspottete Kurt Tucholsky vor achtzig Jahren in seinem Gedicht "Das Ideal" unser Anspruchsdenken. Wir wollen, wenn Hunger und Durst gestillt sind, auch alles andere haben. Und zwar sofort. Das pulsierende Freizeitleben soll direkt um die Ecke beginnen, zur Arbeit darf der Weg nicht lang sein, und die Ruhe zur Erholung wollen wir auch ohne Umstände genießen.
Dresdner Geografen halten nun der Republik mit einer Studie vor Augen, was dieser Drang nach immer schnellerer Erreichbarkeit jedes Ortes an Flächen kostet. Gotthard Meinel und sein Team vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung haben untersucht, welche Auswirkungen der Autobahnbau von 1935 bis zum Jahr 2000 hatte. Die Dresdner Wissenschaftler überprüften die Umgebung aller Autobahnanschlussstellen, immerhin mehr als zweitausend. Dabei fanden sie heraus, dass innerhalb einer Zone von fünfhundert Metern die bebaute Fläche 27 Prozent einnimmt. Im Radius von 2,5 Kilometern sind 21 Prozent der Fläche verbraucht, in fünf Kilometer Entfernung 16 Prozent. Das ist im Mittel drei Mal so viel wie im Bundesdurchschnitt. Auch wenn eine Auffahrt weiter weg von Orten geplant wird, verhindert das nicht den hohen Flächenverbrauch: In zehn, spätestens fünfzehn Jahren ist dort ein Gewerbegebiet entstanden, oder die Siedlung hat sich bis zur Autobahn ausgedehnt. Flächen in den Städten hingegen liegen immer häufiger brach.
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Dresdner Geografen halten nun der Republik mit einer Studie vor Augen, was dieser Drang nach immer schnellerer Erreichbarkeit jedes Ortes an Flächen kostet. Gotthard Meinel und sein Team vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung haben untersucht, welche Auswirkungen der Autobahnbau von 1935 bis zum Jahr 2000 hatte. Die Dresdner Wissenschaftler überprüften die Umgebung aller Autobahnanschlussstellen, immerhin mehr als zweitausend. Dabei fanden sie heraus, dass innerhalb einer Zone von fünfhundert Metern die bebaute Fläche 27 Prozent einnimmt. Im Radius von 2,5 Kilometern sind 21 Prozent der Fläche verbraucht, in fünf Kilometer Entfernung 16 Prozent. Das ist im Mittel drei Mal so viel wie im Bundesdurchschnitt. Auch wenn eine Auffahrt weiter weg von Orten geplant wird, verhindert das nicht den hohen Flächenverbrauch: In zehn, spätestens fünfzehn Jahren ist dort ein Gewerbegebiet entstanden, oder die Siedlung hat sich bis zur Autobahn ausgedehnt. Flächen in den Städten hingegen liegen immer häufiger brach.
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zebu (importiert durch zebu) - 23. Okt, 20:47