Lagerungen oder Überlagerungen - Über die Begriffe Region und Identität
Region ist ein politisch-geografischer Begriff. Regionaltypische
Eigenarten in der Landschaftsarchitektur und Architektur auf die ästhetische Ebene zu reduzieren, greift daher zu kurz.
Seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts geht ein Gespenst um in Politik und Architekturtheorie: die Region. Ministerpräsidenten wie Lothar Späth in Baden-Württemberg oder Jordí Pujol in Katalonien machten sich dafür stark. Sie sahen im Konzept eines Europas der Regionen die Möglichkeit, föderalistische Strukturen zu stärken. Kaum zu verbergen war jedoch der Beigeschmack des „Regionalismus der Reichen” zu Ungunsten weniger prosperierender Regionen eines Nationalstaates. Damals kündigte sich also die Auflösung des Nationenkonzeptes des ausgehenden 19. Jahrhunderts innerhalb eines gemeinsamen Europa an, heute ist sie bereits fortgeschritten. Hinter dieser Regionalisierung des Denkens stand auch die Annahme, dass kleine, dynamisch agierende Strukturen ein menschlicheres Maß des Miteinander und der Identitätsbildung ermöglichen. Problematisch ist allerdings die damit einhergehende Betonung und Überfrachtung eines Genius loci, der wiederum interpretierbar und weit auslegbar ist. Charles Moores Piazza d’Italia in New Orleans (1974–78), eines der Schlüsselwerke der postmodernen Architektur, beansprucht diesen „Geist des Ortes” ebenso wie ländliche Betriebe, die sich wieder ökologischen Bau- und Produktionsweisen zuwenden und das ökologisch-ökonomische Wirtschaften innerhalb bäuerlicher Gemeinschaften und ihrer Architektur in vergangenen Jahrhunderten wiederentdecken.
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Eigenarten in der Landschaftsarchitektur und Architektur auf die ästhetische Ebene zu reduzieren, greift daher zu kurz.
Seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts geht ein Gespenst um in Politik und Architekturtheorie: die Region. Ministerpräsidenten wie Lothar Späth in Baden-Württemberg oder Jordí Pujol in Katalonien machten sich dafür stark. Sie sahen im Konzept eines Europas der Regionen die Möglichkeit, föderalistische Strukturen zu stärken. Kaum zu verbergen war jedoch der Beigeschmack des „Regionalismus der Reichen” zu Ungunsten weniger prosperierender Regionen eines Nationalstaates. Damals kündigte sich also die Auflösung des Nationenkonzeptes des ausgehenden 19. Jahrhunderts innerhalb eines gemeinsamen Europa an, heute ist sie bereits fortgeschritten. Hinter dieser Regionalisierung des Denkens stand auch die Annahme, dass kleine, dynamisch agierende Strukturen ein menschlicheres Maß des Miteinander und der Identitätsbildung ermöglichen. Problematisch ist allerdings die damit einhergehende Betonung und Überfrachtung eines Genius loci, der wiederum interpretierbar und weit auslegbar ist. Charles Moores Piazza d’Italia in New Orleans (1974–78), eines der Schlüsselwerke der postmodernen Architektur, beansprucht diesen „Geist des Ortes” ebenso wie ländliche Betriebe, die sich wieder ökologischen Bau- und Produktionsweisen zuwenden und das ökologisch-ökonomische Wirtschaften innerhalb bäuerlicher Gemeinschaften und ihrer Architektur in vergangenen Jahrhunderten wiederentdecken.
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zebu (importiert durch zebu) - 6. Sep, 16:53