Unterm Pantoffel
Sanssouci bedeutet sorgenfrei, doch wenn Reisegruppen durch das gleichnamige Schloss in Potsdam schlurfen, ertappt sich Stefan Klappenbach dabei, wie sein Blick sorgenvoll über das Parkett wandert. Es ist eine Art Berufskrankheit; der 49-Jährige schaut den Besuchern nicht ins Gesicht, sondern auf die Schuhe. Die stecken, Preußens Glanz und Gloria fordern Tribut, in geräumigen Filzpantoffeln. Doch genau das bereitet Stefan Klappenbach Sorge.
Der Mann ist Restaurator, Herr über 3500 Quadratmeter Fußboden in den Gemächern der preußischen Könige, und als solcher hat er eine, man könnte sagen, beinahe sensationelle Entdeckung gemacht. Die Filzpantoffeln, eigentlich zum Schutz der Böden gedacht, schleifen das königliche Parkett wie Schmirgelpapier. Auf leisen Sohlen schleicht der Verfall durch die Schlösser. Unglaublich, aber wahr: Das Weltkulturerbe der Unesco, es wird mit Füßen getreten.
Mit der Diagnose hat sich Klappenbach nicht nur Freunde gemacht. Der Mann, der die wahre Natur des Leisetreters entlarvte, erntete Hohn und Spott. Einen Pantoffelhelden nannte man ihn süffisant. Klappenbach trägt den Titel mit Humor. Dabei ist die Lage ernst, sehr ernst. "Stellen Sie sich vor, durch Ihr Wohnzimmer laufen täglich 1600 Menschen", sagt der Familienvater, der die Kultur des Schuhe-Ausziehens in der DDR von klein auf verinnerlicht hat.
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Der Mann ist Restaurator, Herr über 3500 Quadratmeter Fußboden in den Gemächern der preußischen Könige, und als solcher hat er eine, man könnte sagen, beinahe sensationelle Entdeckung gemacht. Die Filzpantoffeln, eigentlich zum Schutz der Böden gedacht, schleifen das königliche Parkett wie Schmirgelpapier. Auf leisen Sohlen schleicht der Verfall durch die Schlösser. Unglaublich, aber wahr: Das Weltkulturerbe der Unesco, es wird mit Füßen getreten.
Mit der Diagnose hat sich Klappenbach nicht nur Freunde gemacht. Der Mann, der die wahre Natur des Leisetreters entlarvte, erntete Hohn und Spott. Einen Pantoffelhelden nannte man ihn süffisant. Klappenbach trägt den Titel mit Humor. Dabei ist die Lage ernst, sehr ernst. "Stellen Sie sich vor, durch Ihr Wohnzimmer laufen täglich 1600 Menschen", sagt der Familienvater, der die Kultur des Schuhe-Ausziehens in der DDR von klein auf verinnerlicht hat.
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zebu (importiert durch zebu) - 4. Jun, 10:05