Berliner Bodengutmacher
Der Dichter war hingerissen. Hier lasse sich das Vaterland recht angenehm vergessen. „Das unendlich abwechselnde Grün aller Art“, Eichen, Platanen, Akazien und im Unterholz Fasane. „Jeder Athemzug war Wohlgeruch, jeder Schritt ein Vertiefen“, pries der Romantiker Achim von Arnim den Berliner Tiergarten vor 200 Jahren. Hundert Jahre später schreibt der Schweizer Schriftsteller Robert Walser: „Wie ist er nur schön, der Tiergarten. Welcher Einwohner von Berlin liebt ihn nicht?“
Diese Liebe wurde in zwei Weltkriegen und mit dem Bau der Mauer auf einige harte Proben gestellt. Die Mauer rückte den Park 1961 an den Rand der westlichen Welt und verdrehte sein Konzept, weil man ursprünglich vom Brandenburger Tor aus hineinspazierte, also vom Osten her. Dort war nun eine tote Ecke, und der Verkehr, der nicht mehr durch Mitte fließen konnte, staute sich an den Straßen rund um den Tiergarten. So asphaltierten die West-Berliner in wenigen Wochen eine 1,2 Kilometer lange Schneise ins Grün, die Entlastungsstraße, über die nun der Nord-Süd-Verkehr brauste, lärmend, stinkend, rund um die Uhr. Bis zum März diesen Jahres.
Dort, wo sie langführte, ist heute Stille. Seit dem Sommer, seit der Tiergartentunnel eröffnet wurde, fahren die Autos unterirdisch. Die Entlastungsstraße: weggerissen. Ihre Schneise: aufgefüllt. Jetzt werden neue Bäume, Sträucher, Wiesen gepflanzt. Der Park kehrt zurück.
Weiter...
Diese Liebe wurde in zwei Weltkriegen und mit dem Bau der Mauer auf einige harte Proben gestellt. Die Mauer rückte den Park 1961 an den Rand der westlichen Welt und verdrehte sein Konzept, weil man ursprünglich vom Brandenburger Tor aus hineinspazierte, also vom Osten her. Dort war nun eine tote Ecke, und der Verkehr, der nicht mehr durch Mitte fließen konnte, staute sich an den Straßen rund um den Tiergarten. So asphaltierten die West-Berliner in wenigen Wochen eine 1,2 Kilometer lange Schneise ins Grün, die Entlastungsstraße, über die nun der Nord-Süd-Verkehr brauste, lärmend, stinkend, rund um die Uhr. Bis zum März diesen Jahres.
Dort, wo sie langführte, ist heute Stille. Seit dem Sommer, seit der Tiergartentunnel eröffnet wurde, fahren die Autos unterirdisch. Die Entlastungsstraße: weggerissen. Ihre Schneise: aufgefüllt. Jetzt werden neue Bäume, Sträucher, Wiesen gepflanzt. Der Park kehrt zurück.
Weiter...
zebu - 18. Nov, 19:29