Neue Krebsart im Greifensee
Im zweitgrössten See des Kantons Zürich wohnen neuerdings amerikanische Flusskrebse. Sie könnten zum Problem werden. Vor einigen Tagen machte ein Naturfreund am Greifensee einen bemerkenswerten Fund. Am Ufer entdeckte er mehrere orangefarbene Krebshäute, teilweise fast vollständig erhalten. Fachleute bestätigten darauf: Bei den Fragmenten handelt es sich um Hüllen von Kamberkrebsen nach der Häutung. Laut Andreas Hertig von der kantonalen Fischerei- und Jagdverwaltung sind damit erstmals Spuren von den im 19. Jahrhundert nach Europa gebrachten amerikanischen Flusskrebsen im Greifensee nachgewiesen. Die anspruchslose Krebsart ist hier zu Lande in der Westschweiz allerdings schon länger verbreitet. Im Kanton Zürich kommen Kamberkrebse, die ausgewachsen höchstens zehn Zentimeter lang sind, bislang lediglich an der Thurmündung vor. Das Auftauchen des Kamberkrebses ist eine schlechte Nachricht für die einheimischen Krebsarten. Die robusten Einwanderer können wie der ebenfalls aus Amerika eingeschleppte Signalkrebs und Rote Sumpfkrebs die Krebspest auf die einheimischen Arten übertragen. Selbst sind sie gegen die tödliche Pilzkrankheit immun. Der Neuling kann laut Hertig im Greifensee kaum eingedämmt, geschweige denn ausgerottet werden. (arb)
TagesAnzeiger/Zürich 15.5.07
TagesAnzeiger/Zürich 15.5.07
Ricotimi - 15. Mai, 11:25