Ozon ins Abwasser
Mit einer Ozonbehandlung lassen sich selbst kleinste Rückstände von Medikamenten und Chemikalien im Abwasser entfernen. Das zeigt ein im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) durchgeführter Pilotversuch. Diverse Inhaltsstoffe von Pflanzenschutzmitteln, Reinigungsmitteln, Körperpflegeprodukten oder Medikamenten gelangen in Gewässer. Einige dieser Substanzen könnten selbst in winzigen Konzentrationen Schaden anrichten, teilte das Bafu am Dienstag mit. Hormonaktive Stoffe etwa führen zur Verweiblichung von männlichen Fischen. Die Mikroverunreinigungen beeinträchtigen auch die Qualität von Trinkwasservorkommen in Seen und im flussnahen Grundwasser. Laut Bafu besteht zurzeit aber keine Gefahr für die Bevölkerung. In der Kläranlage Regensdorf ZH wurde dem gereinigten Abwasser aus dem Nachklärbecken gasförmiges Ozon beigemischt, wodurch sich ein breites Spektrum von Mikroverunreinigungen entfernen liess. Der Bedarf an elektrischer Energie stieg dabei jedoch um rund 15 Prozent. Würde die Ozonierung in Regensdorf fest installiert, erhöhten sich die Abwassergebühren um rund 10 Prozent. Gemäss dem Bafu müssten nach momentanem Konzept wohl etwa 100 der über 700 Schweizer Kläranlagen ausgebaut werden. (SDA)
Ricotimi - 18. Jun, 10:08