Sennenalarm

Viele Älpler geben rasch auf – jetzt herrscht Notstand auf den Schweizer Alpen. Bei der Sennen-Hotline Alpofon sind 50 Hilferufe eingegangen. Auf den Alpen fehlt das Personal . 20 Alpbetriebe warten immer noch auf Ersatz. Das sind so viele offene Anfragen wie noch nie. Am grössten ist die Not in den Kantonen Bern, Graubünden und Wallis.
Hauptgrund sind nicht etwa Unfälle, sondern Konflikte. «Viele unterschätzen die körperlich anstrengende Arbeit», stellt Sulzer fest. Das enge Zusammenarbeiten und Leben ertragen viele nicht und geben nach der ersten 100 Stunden Arbeitswoche auf.
Glück im Unglück hatten die Betreiber der Bündner Alp Cavel. Die Zusennerin wurde krank, doch seit letzter Woche hilft die in der Schweiz lebende Deutsche Bettina Engels aus. Im Viererteam gibt es nur einen Schweizer. Die Sennerin Monika Schneider arbeitet sonst als Krankenschwester im Allgäu, der Hirte stammt aus Berlin. Alle haben bereits mehrere Alpsommer hinter sich. Ohne die Deutschen ginge es nicht mehr. Letztes Jahr stammten 44 der 110 vom Alpofon vermittelten Ersatz älpler aus Deutschland.
SonntagsZeitung/online
Ricotimi - 11. Jul, 09:45