Sterntaucher verhindern Mega-Windkraftwerk
Die Betreiber des weltweit grössten Windenergieparks in England haben entschieden, die Offshore-Anlage nicht weiter auszubauen. Die Sterntaucher überwintern an den Küsten, wo die Themse in die Nordsee fliesst. Dort planten die Betreiber des weltweit grössten Windenergieparks den Ausbau des Projekts London Array. Seit April ist der erste Teil des Windparks 20 Kilometer vor der Küste der Grafschaft Kent im Südosten Englands in Betrieb; 175 Windanlagen – jede 146 Meter über dem Meeresspiegel – leisten 630 Megawatt und versorgen laut den Betreibern rund 500'000 englische Haushalte. Der zweite Teil des Offshore-Parks mit einer Leistung von 370 Megawatt war in einer speziellen Vogelschutzzone vorgesehen. Nun machen die Sterntaucher den Bauherrren, dem deutschen Unternehmen EON, der dänischen Firma Dong und Masdar, dem Infrastrukturfonds des Königreichs Abu Dhabi, einen Strich durch die Rechnung. Die Vögel überwintern jedes Jahr im Gebiet des geplanten Energieprojekts. Die Regierung verlangt eine Umweltstudie, die aufzeigt, dass die Windturbinen für die Sterntaucher nicht zur Falle werden. Die Betreiber befürchten, dass es bis zu drei Jahre dauern wird, bis die Umweltstudie abgeschlossen sein wird. Das ist zu lang für die Investoren – und zudem bestehe keine Garantie, dass selbst positive Resultate für eine Baugenehmigung ausreichten. So wollen sich die Investoren lieber auf andere Entwicklungsprojekte konzentrieren, heisst es in der Mitteilung weiter. Ausserdem wäre die zweite Etappe im Vergleich zur ersten technisch zu einer Herausforderung geworden, weil die Windräder in tieferem Wasser zu stehen gekommen wären und die Verkabelung im Meer länger und schwieriger geworden wäre.
TagesAnzeiger/online
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Ricotimi - 11. Mär, 09:13