Antidepressiva für Hunde
Hunde können nicht nur Gewichtsprobleme haben, sondern auch genauso am Gemüt erkranken wie Menschen. Das jedenfalls ist in den USA längst anerkannt. Für 7,6 Milliarden Dollar jährlich bekommen dort Haustiere Tabletten verschrieben. Darunter sind auch Antidepressiva wie etwa Prozac. Offenbar wirken die Stimmungsaufheller im Gehirn des Hundes genauso wie beim Menschen. Das gilt auch für Betablocker oder Benzodiazepine wie Xanax. Sie werden bei Hunden mit Angstzuständen, Zwangsneurosen oder posttraumatischen Belastungsstörungen eingesetzt. Diese können durch Misshandlungen ausgelöst werden oder durch einen Kriegseinsatz: Mehr als fünf Prozent der Militärhunde zeigen nach einem Einsatz dieselben Symptome wie Soldaten: Sie sind schreckhaft, aggressiv oder nicht mehr sozialkompatibel. Rettungshunde, die nach dem Erdbeben von Japan 2011 in den Trümmern nach Überlebenden gesucht hatten, litten unter Konzentrationsstörungen und Bindungsproblemen. In der Schweiz sind zwei Psychopharmaka für Hunde zugelassen, sie werden meist unterstützend bei einer Verhaltenstherapie eingesetzt.
SonntagsZeitung/Zürich
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Ricotimi - 29. Jun, 10:15