Vom Menschen gefertigte Nanopartikel — etwa ein hunderttausendstel Millimeter kleine Teilchen — kommen in Sonnencremes, als Oberflächenschutz für Fassaden und sogar im Tomatenketchup vor; Hunderte neue Produkte sind in Entwicklung. Dadurch wird die Frage immer akuter, was mit den Partikeln bei der Beseitigung des Abfalls geschieht. Das hat nun ein Team um den Materialforscher Wendelin Stark von der ETH Zürich in einer Solothurner Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) untersucht.
Für den Versuch haben die Forscher grosse Mengen der Testsubstanz Ceroxid einmal dem normalen Kehricht beigemischt, ein anderes Mal als gasförmiges Wassergemisch in die Brennkammern eingesprüht. Ceroxid ist ein für Mensch und Umwelt ungiftiges Material, das in Autokatalysatoren und Russpartikelfiltern von Lastwagen und Baumaschinen eingesetzt wird.
Es stellte sich heraus, dass die Filter einer modernen Anlage die Nanopartikel hervorragend zurückhalten. Weniger erfreulich ist Wendelin Stark zufolge, dass die meisten Partikel unverändert in der Schlacke auftauchten, die nach der Verbrennung übrig blieb. «Das Problem wurde also nur verlagert», so Stark. Die Entwicklung von abbaubaren Nanomaterialien dränge sich auf.
TagesAnzeiger/online