Vom Häufchenärger zum Häufchenwunder? Vieles wurde schon versucht und gefordert, um Berlin vom Hundekot zu befreien. Doch keine Aktion hat so recht geholfen. Höhere Bußen für Hundehalter, die ihrem Tier nicht mit dem Tütchen folgen, waren für die Katz’. Es sind zu wenige Kontrolleure unterwegs, doch eine aufgestockte Schar wäre zu teuer. Mehr Hundetoiletten, mehr Automaten mit Schaufel und Tüte oder besondere Reinigungsfahrzeuge könnten helfen, doch all das wurde aus Kostengründen halbherzig verwirklicht. Deshalb wird nun der Ruf nach einer Hundekotabgabe laut.
Hundehalter müssten sie zusätzlich zur Hundesteuer zahlen. Die Einnahmen ließen sich zweckgebunden gegen das braune Ärgernis einsetzen.
Rund 150 000 Hunde leben in Berlin, etwa 100 000 sind steuerlich erfasst. Deren Halter zahlen jährlich 120 Euro Hundesteuer für ein Tier. Aber dieses Geld gibt das Land Berlin später für alles mögliche aus, denn Steuern werden in der Regel nicht zweckgebunden kassiert. Anders verhielte es sich mit einer Abgabe: Würde jeder der 100 000 Hundebesitzer neben der Steuer nur 20 oder 30 Euro mehr für eine solche zweckgebundene Abgabe zahlen, kämen mehrere Millionen Euro zusammen. Damit ließe sich ein konsequenterer Einsatz gegen den Hundedreck finanzieren, argumentieren die Befürworter. Das Finanzamt sollte die Abgabe nach ihrer Vorstellung gemeinsam mit der Hundesteuer einziehen.
Neu entfacht hat die Debatte um den Hundekot Berlins Stadtmöblierer Hans Wall. Nach der flächendeckenden Ausstattung Berlins mit Wall-Toilettenhäuschen, Bus-Wartestationen und Plakatwänden will er nun im großen Stil Hundeserviceautomaten mit Schaufel und Tütchen aufstellen und „Saugroller“ losschicken. Die Elektroroller mit Saugrüssel und Kotbehälter sollen von Haufen zu Haufen fahren: Der Unrat verschwindet im Rüssel, der Bürgersteig ist wieder sauber. Weiter...
PRO & Contra
Sonderabgabe für Hundebesitzer? Weiter...
Von Exoten in der Menagerie bis zum Artenschutz im Zoo: Eine Ausstellung über 200 Jahre Tiere in Berlin
Auf der Pfaueninsel leben nicht nur Pfauen, auch Bären in einer Grube. Kängurus und Affen hüpfen am Havelufer herum, Alligatoren und ein Löwe sind auch dabei. Die Insel ist ein höfischer Tiergarten, eine Menagerie. Und beliebtes Ausflugsziel der Berliner und Potsdamer. Aber auch Jahrmärkte bieten um 1800 Exotisches. Vorm Halleschen Tor ist ein kleiner „indianischer Garten“ angelegt, in dem Schlangen gezeigt werden. Am Opernplatz und auf dem Gendarmenmarkt stehen Bretterbuden, in denen uniformierte Affen zum Spaß der Berliner zackig mit Holzgewehren exerzieren oder säbelschwingend auf Ziegenböcken reiten. Die Leute staunen und lachen. An Tierschutz und artgerechte Haltung wird kaum ein Gedanke verschwendet. Es ist faszinierend und schaurig, welches Affentheater Berlin in jener Zeit – der Zoo wurde erst 40 Jahre später gegründet – schon zu bieten hatte. Weiter...
„Affentheater und andere Viechereien“, Ephraim-Palais, Poststraße 16, Mitte, 15. November bis 25. Februar 2007, Di,Do-So 10-18 Uhr, Mi 12-20 Uhr, Eintritt 5 Euro, erm. 3 Euro.