Die Stadt Berlin glaubt offenbar, dass Drogendealer und Obdachlose keine Freunde klassischer Musik sind, besonders nicht, wenn es sich um säuselnde Mozart- oder Rossini-Stücke handelt. Noch dieses Jahr will die Stadt an zwei Orten in der U-Bahn ein Experiment starten: Klassische Musik wird gespielt, um die Herumlungernden aus den U-Bahnhöfen zu vertreiben. «Damit soll das subjektive Sicherheitsgefühl unserer Fahrgäste erhöht werden», erklärte der Sprecher der Berliner Verkehrsbetriebe, Klaus Wazlak, das Ziel der Aktion. Erfahrungen anderer Städte hätten gezeigt, dass eine dezente Dauerbeschallung unliebsamen Personen so auf die Nerven gehe, dass sie die U-Bahnhöfe verliessen, sagte er. Aus den Lautsprechern auf den U-Bahnsteigen solle künftig «Gedudel auf hohem Niveau» erklingen, sagte Wazlak. Geeignet seien leichte Stücke, etwa von Wolfgang Amadeus Mozart oder Gioacchino Rossini. (SDA/ast)
TagesAnzeiger/Zürich 4.8.07