Sie erfrieren, verhungern, stürzen ab, erkranken, verfangen sich im Stacheldraht oder werden vom Blitz getroffen: Auf den Schweizer Alpen kommen pro Jahr mehr als 4000 Schafe auf diese Weise um. Viele von ihnen sterben einen einsamen, qualvollen Tod. Die Öffentlichkeit erfährt zumeist nichts davon. Denn Tierschicksale, die sich für Schlagzeilen eignen, sind in der Regel aus anderem Stoff gewoben: zum Beispiel Schafe, die in einer Blutlache liegen, gerissen von einem Wolf, Bären oder Luchs. In Kontrast zur medialen Aufmerksamkeit steht die Zahl der so getöteten Tiere, sind es doch «nur» 200.
Die Gefährdung der rund 230'000 Schafe auf Schweizer Alpen geht also weniger von Grossraubtieren aus als vielmehr von der Nachlässigkeit des Menschen, der die Tiere zu wenig gut oder gar nicht behirtet. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls der Schweizer Tierschutz (STS).
Tausend Restaurants sterben, Tausende von Arbeitsplätzen gehen verloren!, Ein Attentat auf unsere Tradition! – In Oberitalien sind Gastronomen und Politiker auf der höchsten aller Palmen. Dort, wo die nationalistische, rechtsextreme Lega Nord ihre Heimat hat, zürnen sie wieder einmal gegen «die in Brüssel» und gegen die italienische Regierung, die freimütig und «ohne Not eine Direktive der EU umgesetzt» hat. Grund für das allgemeine Gepolter: Seit kurzem ist der Import von gejagten Singvögeln verboten. Zu Ende ist es nun also – so sagen die lautstarken Kritiker – mit regionalen Spezialitäten wie der «Polenta mit gebratenen Vögeln» oder dem beliebten Grillspiess aus fetten Schweineteilen, dem erst die Beigabe von Spatzen den Originalgeschmack verleiht.