In Süddeutschland treibt seit Dezember ein falscher Kardinal sein Unwesen. Weiss gewandet und mit einem verzierten Holzkreuz um den Hals gibt sich der weisshaarige Obdachlose als brasilianischer Kardinal aus. Auf diesem Weg sucht der polizeibekannte Mann augenscheinlich immer wieder Kontakt zu Kirchengemeinden und Klöstern, um sich Geld, Aufmerksamkeit und ein Bett für die Nacht zu erschwindeln. Ab und an funktioniert das sogar: Erst Anfang Februar bot ihm ein Pfarrer im oberbayerischen Weilheim ein Bett zum Übernachten an.
In Würzburg hatte er Ende Januar nicht so viel Glück. Nachdem er dort eine Stunde lang als São Paulos Erzbischof Odilo Scherer ein Schwätzchen mit einem Ehrenamtlichen der ökumenischen Kircheninformation am Dom geführt hatte, überführte ihn die Brasilien-Expertin der Diözese.
Die Polizei in Süddeutschland kennt den Mann mittlerweile gut. Immer wieder greift sie den Streuner auf, nimmt seine Personalien auf und lässt ihn wieder gehen. Gegen den Mann liegen zwar zahlreiche Anzeigen wegen des Missbrauchs von Titeln und Berufsbezeichnungen, Schwarzfahrens und Diebstahls vor. Doch ein einzelnes Delikt reicht nicht aus, um ihn in Haft zu nehmen.
Eine kleine aber wachsende Zahl Bauern bestellen ihre Felder in den USA wieder ohne Gentechnik. Das berichtet das Wall Street Journal, das mit Farmern und Saatgut-Firmen gesprochen hat. Beweggrund: die Preise für Soja und Mais fallen, während Händler und Verbraucher gentechnikfreie Ware verlangen.
Zwar wachsen auch über 90 Prozent der Soja- und Maisflächen des Landes gentechnisch veränderte Sorten. Doch in den wichtigen Agrarstaaten Illinois und Nebraska sei der Anteil zuletzt gesunken. Saatgut-Firmen verzeichneten deutlich mehr Nachfrage nach gentechnikfreien Saaten. Die Farmer begründen ihren Umstieg mit wirtschaftlichen Faktoren, beispielsweise mit Aufpreisen für gentechnikfreie Ware.