Über Jahrmillionen waren Sonne, Mond und Sterne die Lichtquellen, an denen sich das Leben orientierte. Das hat sich zumindest nachts ganz grundlegend geändert. Künstliches Licht, das die Nächte erhellt, ist mittlerweile so omnipräsent, dass bereits vor Jahren der Begriff der «Lichtverschmutzung» geprägt wurde. Denn die nächtliche Beleuchtung stellt besonders nachtaktive Tiere vor Probleme, wie beispielsweise die Insektenwolken um Strassenlaternen eindrucksvoll demonstrieren.
Doch die Lichtverschmutzung betrifft nicht nur terrestrische Ökosysteme. Auch Wassertiere sind lichtempfindlich, etwa frisch geschlüpfte Meeresschildkröten, die sich auf dem Weg zum Meer dahin orientieren, wo es am hellsten ist – was vor Strassenbeleuchtung und Strandcafés die Meeresoberfläche war. Und nun belegt eine Studie erstmals, dass künstliches Licht auch die Zusammensetzung sesshafter mariner Artengemeinschaften beeinflussen kann.