Ein betagter Bauer oberhalb von Haslen weigert sich, seine Katzen kastrieren zu lassen. Nicht etwa, weil er die Kosten dafür scheut, sondern weil seine Tiere hin und wieder auf seinem Teller landen. Dies berichtet der Appenzeller Tierschutzverein unter dem Titel «Der Katzenfresser» in seinem Jahresbericht.
Die Situation vor Ort erlebt hat Brigitte Willi aus Appenzell. Was sie Ende vergangenen Jahres kurz vor Weihnachten auf einem Hof oberhalb von Haslen zu sehen bekam, sei eines der schlimmeren Erlebnisse der letzten Jahre gewesen. Nachdem sich eine Nachbarin des Bauern und Katzenbesitzers beim Tierschutz gemeldet hatte, wurde diesem ein Besuch abgestattet und zum Einfangen der Katzen auch eine Katzenfalle mitgenommen. Die Nachbarin und ihr Mann boten dem Bauern an, die Kosten für die Kastration von zwei neuen Jungkatzen zu übernehmen. Der Katzenbesitzer habe sich jedoch quergestellt. Stattdessen habe der Bauer gesagt, dass er der Natur freien Lauf lassen wolle. Menschen würde man auch nicht kastrieren, soll er gesagt haben. Dann habe der Bauer auch angegeben, die Katzen jeweils zu essen. «Da musste ich erst einmal leer schlucken», sagt Brigitte Willi. Zwar habe sie gesagt, dass man das doch nicht tue, letztlich hätten sie jedoch unverrichteter Dinge wieder abziehen müssen.
Der Verzehr von Katzenfleisch im eigenen Haushalt sei nicht verboten, der Verkauf von Katzenfleisch, der Handel und das Anbieten im Restaurant hingegen schon.