Schon seit einiger Zeit fällt Wissenschaftlern auf, dass es immer weniger Hummeln mit langen Zungen gibt. Diese sind darauf spezialisiert, Nektar aus Blüten mit langen Kelchen zu trinken. Um den Grund dafür herauszufinden, hat das Team um Nicole Miller-Struthman von der University of Colorado zwei langzüngige Hummelarten aus den Rocky Mountains untersucht.
Die Forschenden verglichen die Zungenlänge bei Exemplaren, die in den Jahren 1966 bis 1980 gesammelt wurden, mit solchen aus den Jahren 2012 bis 2014. In dieser evolutionsbiologisch gesehen sehr kurzen Zeit hatten sich die Zungen um ein knappes Viertel verkürzt. Als Nächstes erkundeten die Forscher anhand von Felduntersuchungen, welche Blumen diese Hummeln besuchten.
Nachdem andere mögliche Gründe ausgeschlossen werden konnten, blieben einzig die wärmeren Sommer als Ursache übrig, berichteten die Forscher am Freitag im Science". Diese hätten die Zahl der Blumen mit tiefen Kelchen reduziert. Die Hummeln fanden weniger ihrer bevorzugten Pflanzen und wurden dazu gezwungen, als Generalisten bei den übrig bleibenden Blumen zu trinken, zu denen auch solche mit kurzen Kelchen gehören.
In der Schweiz entwickeln sich die wichtigsten 173 Brutvogelarten alles in allem positiv. Vor allem Bestände von Generalisten wie Krähen und Meisen nehmen zu. Rarer werden hingegen Spezialisten. Aber auch Bestände weit verbreiteter Arten wie des Girlitz schrumpfen.
Die Schweizerische Vogelwarte in Sempach LU hat mit dem Bericht "Zustand der Vogelwelt in der Schweiz" erstmals eine Gesamtschau über die Entwicklung der Vogelwelt publiziert. Der Bericht, der mehrere Monitoringprogramme zusammenfasst, ist ein Gradmesser für den Zustand der Natur insgesamt.
Über alle Schweizer Brutvogelarten betrachtet zeigt der Swiss Bird Index eine leicht positive Entwicklung.