Froschweibchen verhalten sich asozial
Die Glanzschenkel-Baumsteiger sind Frösche, die in den Bodenregionen tropischer Regenwälder leben. Die Männchen bewachen grosse Reviere, in denen mehrere Weibchen ihre Eier auf abgefallene Blätter legen. Dort entwickeln sich innerhalb von drei Wochen Kaulquappen, die dann schleunigst zum nächsten Gewässer transportiert werden müssen. Dieser Transportdienst ist vorwiegend Aufgabe der Männchen, die den Nachwuchs auf dem Rücken zum nächsten Tümpel tragen. Weibchen tun das nur, wenn die Männchen nicht im Revier sind - sie gehen dabei aber wesentlich differenzierter vor: Fremde Kaulquappen nehmen sie nicht mit. Das berichten Forscher der Universität Wien im «Animal Behaviour». Die Männchen befolgen demnach die einfache Regel, alle Gelege in ihrem Territorium mitzunehmen. Aus Weibchensicht ist dagegen das Risiko deutlich höher, ein fremdes Gelege zu transportieren und gleichzeitig das eigene liegen zu lassen. Schliesslich könnten auch Artgenossinnen im Territorium des jeweiligen Männchens ihre Eier abgelegt haben. Deshalb verlassen sie sich ganz auf ihren Orientierungssinn. Laut den Wissenschaftlern merken sich die Weibchen über Wochen den genauen Ort ihrer Eiablage.
Ricotimi - 16. Mär, 09:21