Kitsch für Afrika
Oops, er hat es schon wieder getan! Zum vierten Mal in 30 Jahren trommelte der vom Künstlerleben zunehmend gezeichnete Sir Bob Geldof zwei Handvoll Stars zusammen, um Afrika zu retten: Das erste Mal, 1984, war es das hungernde Äthiopien, das gesättigt werden sollte; heute ist es das vom Ebola-Virus gegeisselte Westafrika, das sein geadelter Grossmut heilen will. Mit derselben lausigen Melodie und denselben gruseligen Worten sucht Geldof mit Band Aid wieder die vorweihnachtlich aufgeweichten Herzen der wohlständigen Weltbürger zu gewinnen und sie zum Öffnen ihrer Portemonnaies zu bewegen.
Gemeinsam mit den westafrikanischen Stars Salif Keita, Amadou & Mariam, Tiken Jah Fakoly und Mory Kanté produzierte der britisch-ghanaische Rapper Fuse OD,einen eigenen Song: «Africa Stop Ebola». Der hört sich tatsächlich wie Musik an und transportiert eine sinnvolle Botschaft: Die Westafrikaner werden angesichts des Virus zu Vorsicht ermahnt. «Berühre nicht die Kranken, berühre nicht die Toten. Jeder ist gefährdet. Vertraue deinem Arzt.» Statt «Mach die Ohren zu und das Portemonnaie auf» heisst es hier: «Hör zu und schütze dich.»
Ricotimi - 4. Dez, 09:48